c't 6/2021
S. 174
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

Sie fragen – wir antworten!

Fragen richten Sie bitte an

Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Bluetooth-Tastatur unter Android

Ich habe eine Bluetooth-Tastatur mit meinem Android-Smartphone von Samsung verbunden. Immer wenn ich aus Versehen Umschalt+Leertaste tippe, etwa wenn ich nach einem Doppelpunkt groß weiterschreiben möchte, erscheint aber kein Leerzeichen, sondern eine Meldung, dass die Sprache auf Englisch umgeschaltet wird. Wie kann ich das abstellen?

Bei neueren Samsung-Smartphones kann man wählen, ob Bluetooth-­Tastaturen bei Umschalt+Leertaste die Sprache umschalten oder einfach ein Leerzeichen ausgeben. Bei älteren muss man dazu eine andere Standardtastatur wählen

Dieses Verhalten ist eine Eigenschaft der Tastatur-App von Samsung. Bei aktuellen Samsung-Smartphones können Sie es abschalten: Gehen Sie in „Ein­stellungen/Allgemeine Verwaltung“ auf „Physische Tastatur“ – manchmal noch im Unterverzeichnis „Sprache und Eingabe“ versteckt. Wählen Sie dort „Ändern von Shortcut für Sprachen“ und stellen Sie ab, dass Umschalt+Leertaste (Shift+Space) die Sprache umschalten soll.

Bei älteren Samsung-Smartphones fehlt diese Option. Sie können dann unter „Einstellungen/Allgemeine Verwaltung/Sprache und Eingabe/Sprache“ die anderen Sprachen außer Deutsch löschen – dann wird Ihr getipptes Umschalt+Leertaste zwar noch kein Leerzeichen, schaltet aber nichts mehr um.

Alternativ wählen Sie eine andere Tastatur-App als Standard aus – unter „Einstellungen/Allgemeine Verwaltung/Sprache und Eingabe/Standardtastatur“. Vorinstalliert ist bei vielen Samsung-Geräten Googles Gboard oder Microsofts Swiftkey, Sie können aber auch jede andere Tastatur installieren. Dann sollte Umschalt+Leertaste ein Leerzeichen ergeben. (jow@ct.de)

Fritzbox und instabiles DoT

Ich habe vor einigen Monaten meine Fritzbox auf verschlüsselte DNS-Auflösung mittels DoT (DNS-over-TLS) umgestellt, und lange Zeit lief alles prima. Nun beobachte ich aber, dass hin und wieder der Zugriff auf pop.web.de nicht mehr klappt. Mit Rückstellung auf unverschlüsseltes DNS geht es wieder. Woran liegt das und was kann man da tun?

Solche Fehler können verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel kann der in der Fritzbox konfigurierte Resolver vorübergehend überlastet oder schlecht erreichbar sein. Dann verhaspelt sich die Fritzbox und kann DNS-Anfragen selbst dann nicht mehr korrekt auflösen, wenn der Resolver wieder normal reagiert. Es kann auch vorkommen, dass ein Resolver mal keine Antwort für eine bestimmte Domain liefert.

Ob der Fehler beim Resolver oder bei der Fritzbox liegt, prüft man am einfachsten mit dem Linux-Tool „kdig“. Öffnen Sie zunächst das Webinterface der Fritzbox und schlagen Sie im Bereich „Internet/Online-Monitor“ nach, welchen DNS-Server die Fritzbox gerade befragt. Installieren Sie dann kdig und prüfen Sie den Resolver, den die Fritzbox befragt, nach folgendem Muster:

kdig @Resolver-IP Testdomain +tls

Mit Resolver-IP ist die IP-Adresse des Resolvers gemeint, den die Fritzbox gerade befragt (z. B. 1.1.1.1), Testdomain ist die Domain, die die Fritzbox nicht korrekt aufgelöst hat (z. B. ct.de). Mit dem Schalter +tls stellen Sie ein, dass kdig TLS-verschlüsselt mit dem Resolver kommuniziert.

Wenn Sie vom Resolver für die angefragte Domain weder mit kdig noch mit der Fritzbox eine korrekte Antwort erhalten, dann liegt der Fehler auf Seiten des Resolvers. Entfernen Sie ihn dann einfach aus der Fritzbox-Konfiguration.

Wenn der Resolver auf die Anfrage von kdig eine gültige Antwort liefert (für ct.de lautet die Antwort 193.99.144.80), dann liegt der Fehler bei der Fritzbox. In diesem Fall hilft es, die Box neu zu starten; ein Wiederaufbau der DSL-Verbindung genügt nicht. (dz@ct.de)

WhatsApp: Nachricht an mich selbst

Unterwegs nutze ich mein Handy gelegentlich dazu, mir selbst eine Nachricht per Mail zu schicken, quasi als Notiz. Allerdings finde ich es doch recht umständlich, jedes Mal Mailadresse und Betreff und so weiter zusammentippen zu müssen. Bequemer fände ich es per Whats­App. Darin kann ich allerdings zwar allen möglichen Leuten eine Nachricht schicken, nur mir selbst nicht.

Doch, das geht mit einem kleinen Trick: Gründen Sie eine Gruppe, fügen Sie eine beliebige andere Person hinzu und entfernen Sie diese sogleich wieder. Übrig bleibt eine Gruppe, die nur aus Ihnen selbst besteht. Was Sie an diese Gruppe schicken, können Sie folglich nur selbst sehen, Sie chatten hierin also mit sich allein.

Suchen Sie sich aber bitte zum Einrichten der Gruppe jemanden, der damit einverstanden ist. Er hat nämlich anschließend eine nutzlose Gruppe in seinem Chatverlauf, mit der er nichts anfangen kann, außer sie daraus zu entfernen.

Die an diese Gruppe gesendeten Nachrichten sind sogar Ende-zu-Ende-verschlüsselt – mit nur Ihnen als einzigem „Ende“. Beachten Sie jedoch, dass diese Gruppe zusammen mit all Ihren anderen WhatsApp-Chats unverschlüsselt abgelegt wird und auf diesem Weg Ihre Notizen dann auch im Klartext in der Cloud landen, wenn Sie auf Google Drive oder der iCloud sichern. In Signal geht das übrigens ohne solche Verrenkungen: „Notes to Self“ sind dort als Funktion vorgesehen. (axv@ct.de/ju@ct.de)

Und was ist mit Ventoy?

Der Artikel „Multi-Werkzeugkasten“ in c’t 2/2021 auf Seite 140 beschreibt, wie man einen an beliebigen PCs bootenden Stick erstellt, von dem wahlweise Windows-Setup, das c’t-Notfall-Windows oder Windows RE booten. Ich verwende dafür das kostenlose Ventoy. Warum gehen Sie anders vor?

Ventoy haben wir uns für den Artikel auch angesehen: Damit erstellen Sie sehr bequem einen Stick, der sowohl klassisch als auch per UEFI bootet. Nach dem Erstellen können Sie ISO-Dateien auf das Laufwerk kopieren. Solange deren Dateinamen keine Leer- und keine Nicht-Ascii-Zeichen enthalten, findet Ventoy die ISOs beim Booten vom USB-Laufwerk und bietet sie zur Auswahl an.

Das große Aber: Ventoy beherrscht zwar im Prinzip sogar das Booten von Secure-Boot-geschützten UEFI-Rechnern, doch klappt das nach Auskunft der Entwickler nicht überall gleichermaßen – und wenn es auf einem Rechner scheitert, bleibt nur, auf diesem Secure Boot zu deaktivieren. Auch in unseren Tests wollte das Booten bei aktivem Secure Boot nicht gelingen.

Ähnliche Programme haben oft noch größere Probleme: Die aktuelle Version von „xboot“ stammt von 2011 – damals galt UEFI noch als exotisch. „WinSetup­FromUSB“ sowie „Yumi“ (Nachfolger des „Universal USB Installer“) sind ebenfalls nicht UEFI-fähig. Der Nachfolger von „YUMI“ heißt „YUMI UEFI“, das Programm ist derzeit noch in der Betaphase. Es nutzt GRUB2 und ist UEFI-tauglich, doch da der Bootloader nicht signiert ist, scheitert mit YUMI UEFI das Booten vom Stick, sofern Secure Boot aktiv ist. Das gilt auch für den „SARDU MultiBoot USB and DVD creator“, der das Booten von UEFI zudem nur in der kostenpflichtigen Version unterstützt.

Kurzum: Wir konnten kein Programm finden, welches einen an beliebigen PCs bootenden Stick erzeugt. (axv@ct.de)

Tools zum Erstellen von Boot-Sticks: ct.de/y4dj

Textdarstellung in Thunderbird vergrößern

Mir ist die Schrift in Thunderbird zu klein. Mit Strg++ kann ich zwar den Nachrichtentext vergrößern, für die Listenansicht des Posteingangs habe ich aber bislang keine Einstellmöglichkeit gefunden.

Im normalen Menü gibt es in der Tat keine Einstellung, um die Darstellung von Text in Thunderbird dauerhaft zu vergrößern. Die Entwickler haben sie in der erweiterten Konfiguration versteckt. Um die Einstellung zu verändern, klicken Sie auf die drei Striche hinter dem Suchfeld in der Symbolleiste, wählen dort den Eintrag „Einstellungen“ und klicken im Abschnitt „Allgemein“ ganz unten auf „Konfiguration bearbeiten...“. Im nächsten Fenster bestätigen Sie, dass Sie sich der Gefahren beim Ändern der Konfiguration bewusst sind und suchen über das Eingabefeld oben nach layout.css.dev. Beim verbleibenden Eintrag layout.css.devPixelsPerPx ändern Sie den Wert nun von den voreingestellten –1.0 beispielsweise auf 1.15, 1.20 oder 1.25 (ohne Minus). Wichtig: nutzen Sie den Punkt als Trennzeichen! Die Einstellung wird sofort angewendet; Sie können das Ergebnis also gleich überprüfen, indem Sie zurück in den Posteingang wechseln, ohne die Konfigurationsansicht zu schließen.

Achtung: Die Darstellung passt nur für die Auflösung des Monitors, auf dem das Thunderbird-Fenster während dieser Änderung angezeigt wurde. Ziehen Sie es auf einen zweiten angeschlossenen Monitor mit stark abweichender Auflösung, wird die Schrift dort größer oder kleiner angezeigt. Bei einem unserer Versuche an einem 5K-iMac wurde die Schrift winzig, als wir das Mailer-Fenster vom externen WQHD-Monitor auf die integrierte 5K-Anzeige verschoben. In einem solchen Fall bleiben Sie besser bei der Einstellung –1.0, die zu einer automatischen Anpassung pro Monitor führt, allerdings immer mit der gleichen kleinen Schrift wie bisher. (bkr@ct.de)

Mit diesem Eintrag in der erweiterten Kon­figuration können Sie die Textdarstellung in Thunderbird auch für den Posteingang und die Menüs ­ändern.

Unscharfe Bilder in Wordpress

Ich nutze für mein Fotoblog das Content Management System Wordpress. Seit einiger Zeit habe ich den Eindruck, dass hochauflösende Fotos nicht mehr so scharf sind wie früher. Woran liegt das?

Dahinter steckt eine Ende 2019 mit Wordpress 5.3 eingeführte Funktion, die automatisch große Bilder skaliert. Das passiert mit allen Bilddateien, deren längste Kante 2560 Pixel überschreitet. Von diesen Dateien wird beim Hochladen im Hintergrund eine skalierte Variante mit 2560 Pixel Größe angelegt, die die originale Version in allen weiteren Schritten ersetzt. In der Medienübersicht erkennt man die betroffenen Bilder am Zusatz -scaled vor der Dateierweiterung.

Wer hochauflösende Fotos beispielsweise für Nutzer mit 4K-Displays anbieten will, kann diese Skalierung im Dashboard von Wordpress nicht abschalten. Das klappt nur indirekt über eine Bearbeitung des aktuell verwendeten Themes. Gehen Sie deshalb in Dashboard/Design zum Theme-Editor und wählen dort in der rechten Spalte unter Theme-­Dateien die Theme-Funktionen (func­tions.php) aus. Fügen Sie als letzte Zeile den Befehl

add_filter( 'big_image_size_threshold',» '__return_false' );

ein. Damit werden ab sofort neu in Wordpress hochgeladene Fotos, die größer als 2560 Pixel sind, nicht mehr herunter­skaliert. (chh@ct.de)

Nerviges Werbefenster abschalten

Ich habe mir vor zwei Jahren Corel PaintShop Pro 2018 zugelegt und bin damit auch sehr zufrieden. Seit einiger Zeit aber poppt immer wieder ein Werbefenster auf, das mich zum Kauf einer neuen Version anregen möchte. Kann ich das nicht abschalten? Ich will keine neue Version kaufen.

Ja, das lässt sich abschalten. Gehen Sie dazu in der Anwendung auf den Bereich Hilfe und klicken Sie dort auf „Nachrichten-Voreinstellung“. Über das Ausklappmenü können Sie einstellen, wie oft Corel solche Nachrichten anzeigt – und sie auch direkt abschalten. (ll@ct.de)

Mit einem Haken an der richtigen Stelle lässt sich das nevige Werbefenster abschalten.

Versendete E-Mails zurückholen

Ich habe gehört, dass man bei Gmail versehentlich gesendete E-Mails zurückholen kann. Das habe ich mit Thunderbird am PC und mit der Mail-App auf meinem Smartphone ausprobiert und es klappt nicht. Ist der Tipp falsch?

Jein. Man kann versehentlich versandte Google-Mails zwar grundsätzlich zurückholen, aber nur unter bestimmten Umständen. Das E-Mail-Programm Thunderbird etwa bietet keine Rückholfunk­tion, während Outlook sie hat, was aber nicht bei jedem E-Mail-Anbieter funktioniert. Auch am Smartphone unterstützen nur wenige E-Mail-Apps das nachträgliche Löschen gesendeter Mails. Es geht aber, wenn man die Gmail-Seite per Browser aufruft oder wenn man die Gmail-App verwendet. Damit Sie mehr als die voreingestellten fünf Sekunden haben, sollten Sie das Löschfenster vergrößern. Das können Sie nach einem Klick aufs Zahnradsymbol und auf „Alle Einstellungen aufrufen“ tun: Es lässt sich auf bis zu 30 Sekunden ausdehnen. Speichern Sie die gewählte Einstellung. (mil@ct.de)

Nutzt man Gmail per Browser, kann man versehentlich versandte Nachrichten bis zu 30 Sekunden lang zurückrufen.

Kommentare lesen (1 Beitrag)