Durchblicker

Glances wählt einen minimalistischen Ansatz für das System-Monitoring: Es stellt nur wesentliche Systeminformationen in übersichtlicher Form dar und verzichtet auf eine grafische Oberfläche. Neben Angaben wie Prozessorauslastung, Speicherbelegung, Platten- oder Netzaktivität erlaubt es, System- und Nutzerprozesse ähnlich wie der Unix-Prozess- und Lastmonitor top zu verfolgen. Auch laufende Docker-Container kann es einbeziehen. Admins konfigurieren das Programm bei Bedarf so, dass es beim Überschreiten bestimmter Schwellenwerte automatisch eigene Skripte ausführt.

Glances läuft lokal, kann aber auch Daten entfernter Rechner anzeigen, auf denen das Programm im Server-Modus arbeitet. Dazu kann man neben dem Terminal auch ein Web-Interface nutzen und benötigt nicht einmal einen Webserver auf dem Zielrechner. Glances beobachtet auch über längere Zeit und exportiert erfasste Daten wahlweise als CSV oder JSON oder beschickt diverse Datenbanken. Sogar ausgewachsene Monitoring-­Programme wie Grafana oder Prometheus versorgt es mit den Daten. Die aktuelle Version von Glances installiert man am besten direkt via Python Package Index: pip3 install glances[all] fügt gleich alle verfügbaren Extras hinzu. (Dennis Gerbig/ps@ct.de)