c't 5/2021
S. 30
Aktuell
Energieeffizienzklassen

Abschied von A+++

Neues Energieeffizienzlabel für Displays und Haushaltsgeräte

Die Energieeffizienzlabel reichen bald wieder von A bis G, die ­Kriterien wurden verschärft. Manches TV könnte von A+ nach G abrutschen, und manch ein Hersteller könnte ver­suchen, zu tricksen.

Von Ulrike Kuhlmann

Die EU will die Aussagekraft der Energielabel für Elektrogeräte stärken und hat dafür die Energieeffizienzindex-Skala überarbeitet. Künftig sollen sich TVs und Haushaltsgeräte wieder wie ursprünglich vorgesehen in die Klassen A bis G einordnen lassen. Hier schoss in der Vergangenheit der Wildwuchs ins Kraut: Die Skala gewann seit 2011 ganz offiziell drei Klassen hinzu und reichte bis A+++. Unten verlor sie dagegen zwei, da Geräte der Energieeffizienzklasse F und G faktisch im Handel nicht mehr vertreten waren. Stattdessen lagen zuletzt beispielsweise fast alle Kühlschränke in den Topklassen A+ bis A+++. So ließ sich für Verbraucher kaum noch einschätzen, wie sparsam ein Gerät wirklich ist.

Hinter dieser Tendenz steckt tatsächlich eine allgemein höhere Energieeffi­zienz der Geräte. Um künftig jedoch mehr Luft nach oben zu haben, hat die EU die Neuskalierung des Energieeffizienzindex (EEI) so gefasst, dass zunächst keine Geräte in der A-Klasse liegen werden. Für Produktgruppen mit besonders rasanter technischer Entwicklung gehen sogar die beiden obersten Klassen A und B zunächst leer aus. Das ist prinzipiell verständlich, dürfte bei Verbrauchern aber einige Verwirrung stiften – wer möchte schon ein Gerät mit Effizienzklasse G kaufen?

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