c't 4/2021
S. 166
Praxis
Luftreiniger mit H14-Filter

Aerosolfänger

Selbstgebauter Luftreiniger mit superfeinem HEPA-Filter (H14)

Coronaviren, Feinstaub, Partikel: Ein Luftreiniger entfernt lungengängige Gefahren. Statt eines tosenden Gebläses bewegen bei diesem Selbstbau-Luftreiniger 25 leise PC-Lüfter 32 Kubik­meter Raumluft pro Stunde – ­regelbar und mit WLAN.­

Von Pina Merkert

Die Coronapandemie hält die Welt im Atem. Denn mit dem Atem stoßen Infizierte Aerosole aus, die sich im Innenraum schnell anreichern. Wer mit im Raum ist, steckt sich über diesen Weg leider ruckzuck an. Vor kritischen Aerosolkonzentrationen schützt ständiges Lüften oder ein Luftreiniger. Denn Luftreiniger pusten die Raumluft durch feine Filter, in der die Aerosol-Tröpfchen hängen bleiben. Im Handel erhältliche Geräte nutzen HEPA-Filter. „HEPA“ (High-Efficiency Particulate Air/Arrestance) ist ein Oberbegriff für verschiedene Filterklassen: Luftreiniger für den Heimbereich verkauft die Branche bis zur Filterklasse H13, Experten empfehlen gegen die winzigen Coronaviren aber H14. H14 filtert 99,995 Prozent aller Partikel aus der Luft, einschließlich Aerosolen, Viren und Bakterien. H14-Luftreiniger gibt es zwar auch zu kaufen, allerdings als große, hochpreisige Geräte, beispielsweise für Arztpraxen.

Teileliste
Anzahl Teil Preis
1 H14-Filter (SFM14-610X610X150-1S) 157,66 €
1 G4-Vorfilter (FZ4-592x592x24-1) 12,80 €
25 Noctua NF-F12 PWM 497,50 €
1 12V 2A Netzteil 8,99 €
1 ESP-12F (ESP8266) 1,53 €
4 10 k Widerstand 0,16 €
2 Kurzhubtaster 6×6 mm, Höhe: 4,3 mm 0,32 €
1 Elko radial, 10 µF 0,14 €
1 Vielschicht-Kerko, 100 nF 0,03 €
1 DC/DC Spannungsregler 12 V zu 3,3 V 1,92 €
1 Drehpotentiometer, 10 k, linear 7,80 €
1 Trimmpotentiometer, 10 k, linear 0,31 €
1 Buchsenleisten 2,54 mm, 1×6, gerade 0,21 €
1 Streifenrasterplatine 1,99 €
1 DC-Einbaubuchse 5,5 mm/2,1 mm 2,45 €
3 Siebdruckplatte Birke 125 cm×83 cm 59,97 €
Summe 753,78

Folgen Sie dieser Anleitung, können Sie für 750 Euro einen angenehm leisen Luftreiniger mit H14-Filter bauen, der bis zu 32 Kubikmeter pro Stunde bewegt. Die Luftmenge entspricht in einem Wohnzimmer mit 25 Quadratmetern etwa dem, was eine niedrig eingestellte Lüftungsanlage bewegt. Gemessen haben wir das mit einem Anemometer, denn die gemessene Strömungsgeschwindigkeit multipliziert mit der Querschnittsfläche des Luftauslasses ergibt die Luftmenge pro Zeit. Auf höchster Stufe drücken die meisten kommerziellen Luftreiniger mehr durch ihre nicht ganz so feinen Filter. Dafür bleibt das Gerät aber stets sehr leise (im Bereich um 45 Dezibel). Im Inneren sitzt ein quadratischer Feinfilter mit 61 Zentimetern Seitenlänge und einer Dicke von 15 Zentimetern. Dazu kommen ein 2,4 Zentimeter dicker Vorfilter und zwischendrin ein Brett, auf dem 25 PC-Lüfter mit 12 Zentimetern Seitenlänge Platz finden. Um die zu befestigen und genug Platz für die Verkabelung zu haben, sitzen auf dem Brett 10 Zentimeter hohe Abstandshalter. Vorn saugt das Gerät in einem 10 Zentimeter breiten Kanal kurz überm Boden Luft an, hinten pustet es gereinigte Luft über einen ebenso breiten Kanal oben wieder heraus. Es entsteht eine Kiste mit 64 Zentimetern Höhe und Breite und 56 Zentimetern Tiefe. Die steht auf 10 Zentimeter hohen Rollen, sodass die Konstruktion insgesamt die Höhe eines klobigen Beistelltischs annimmt. Solange man den Luftauslass frei lässt, darf man ruhig Dinge auf den Luftreiniger stellen.

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