c't 4/2021
S. 140
Praxis
Dateinamen ändern

Reinigungskraft

Detox säubert Dateinamen

Dateinamen mit Sonderzeichen können insbesondere beim ­Dateiaustausch zwischen verschiedenen Betriebssystemen für unliebsame Überraschungen sorgen. Das Linux-Tool Detox verwandelt Dateinamen auto­matisch in ungefährliche Exemplare.

Von Tim Schürmann

Die Datei Döllmer | Online – Shop (Rechnung).pdf lässt sich problemlos unter Linux speichern. Windows stolpert hingegen über das Sonderzeichen | und verweigert den Zugriff. Steht ein Programm mit der Zeichenkodierung auf Kriegsfuß, gehen zudem gerne einmal Umlaute und Sonderzeichen verloren. Ein ö mutiert dann hoffentlich nur auf dem Bildschirm zu einem ?. Wer auf der Kommandozeile arbeitet, kämpft schließlich noch mit den Leerzeichen und den Klammern. Insbesondere unter Linux interpretieren die Bash und viele andere Shells die einzelnen Wörter als Parameter. Man muss folglich immer daran denken, den kompletten Dateinamen in Anführungszeichen zu setzen. Ignoriert dies ein schnell heruntergeschriebenes Shell-Skript, schickt es die Datei im schlimmsten Fall ins Nirwana.

Kommt wie hier ein Pipe-Zeichen im Dateinamen vor, weigert sich Windows unter anderem, die Datei zu kopieren.

Lösungsmittel

Möchten Sie alle genannten Probleme von Anfang an vermeiden, müssen Sie konsequent sämtliche Dateinamen von Sonder- und Leerzeichen befreien. Dabei hilft unter Linux das Programm Detox. Zuerst ersetzt es Umlaute, das ß und weitere Sonderzeichen durch passende Alternativen, etwa ein ö in ein oe. Detox entfernt oder ersetzt dabei alle Zeichen außerhalb des 7-Bit-ASCII-Zeichensatzes. Sofern sich Sonderzeichen nicht sinnvoll ersetzen lassen, entfernt sie Detox aus dem Datei­namen.

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