c't 4/2021
S. 130
Wissen
E-Mails für Ärzte
Bild: Albert Hulm

Ärztliches Briefgeheimnis

Wie KIM die Kommunikation von Medizinern absichern soll

Arztbriefe per Fax sind bald von gestern. Künftig sollen Ärzte über ein gesichertes E-Mail-­System namens KIM ­kommunizieren. Damit die sensi­blen Patientendaten nicht in falsche Hände geraten, gibt es eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen.

Von Detlef Borchers

Jährlich produzieren Ärzte 144 Millionen Arztbriefe. Das Gros davon verschicken sie immer noch per (unsicherem) Fax, obwohl der Gesetzgeber schon seit eineinhalb Jahrzehnten ein sichereres Verfahren auf den Weg bringen wollte. Hinzu kommen 77 Millionen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die zum Arbeitgeber und zu den Krankenkassen laufen. Allein für Heil- und Kostenpläne von Zahnärzten fallen jährlich 7 bis 15 Millionen weitere (Papier-)Formulare an, die zwischen Ärzten und Kassen zirkulieren.

Für Abhilfe und Vereinfachung soll „KIM“ sorgen, die „Kommunikation in der Medizin“. Gesetzlich bereits seit Mitte 2020 möglich, soll der Dienst im Laufe des Jahres 2021 auch de facto flächen­deckend starten. KIM integriert sich in die Telematik-Infrastruktur (TI) des deutschen Gesundheitswesens, ein VPN, das die Akteure des Gesundheitswesens untereinander verbindet. Über KIM sollen sie medizinische Daten und Sozialdaten einfach und gleichzeitig sicher austauschen können.

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