c't 3/2021
S. 78
Test & Beratung
Mal- und Zeichen-App

Buntes Vergnügen

Zen Brush 3.0: Malprogramm für Android und iOS

Das minimalistische Mal­programm Zen Brush 3.0 führt feuchte Pinsel ein. Und Farbe! Was anderswo längst gang und gäbe ist, gleicht bei Zen Brush einer Revolution. Dennoch bleibt die App ihrer Philosophie treu: Pinseln, um den Zen-Zustand zu erreichen.

Von Gerald Himmelein

Zen Brush ist ein komplett auf die Simulation von Tintenpinseln spezialisiertes Malprogramm. Bleistift, Airbrush, Text, Auswahl, Ebenen? Fehlanzeige. Drei Pinsel, ein Radierer und fünf Rückgängigstufen müssen reichen. Manchen Nutzer mögen diese Einschränkungen abschrecken, doch wer sich darauf einlässt, wird belohnt: Pinselsimulation und virtuelle Tusche von Zen Brush fühlen sich natürlich an. Und jetzt verfließt sogar alles. Das ursprüngliche Zen Brush bot lediglich eine Farbe mit drei Transparenzstufen, bei Zen Brush 2 kam als zweite Farbe Zinnoberrot hinzu. Zen Brush 3 bietet nun 30 Farben, die sich in zehn ­Deckungsgraden auftragen lassen.

Feuchtgebiete

Es gibt mittlerweile fünf Feuchtigkeits­grade statt drei, von knochentrocken bis verschwimmend nass. Zusätzlich steht ein Wasserpinsel zur Verfügung, der das virtuelle Papier aufweicht. Nasse Bereiche erscheinen etwas dunkler als der Rest des Papiers. Führt man die schwarze Tusche oder den Farbpinsel über diesen Bereich, zerfasern die Striche und laufen ineinander über. In Zen Brush 2 flossen nasse Striche etwas auseinander, in Version 3 fließen sie dynamisch ineinander und vermischen die Farbwerte. Feuchtes Papier simuliert Zen Brush mit beeindruckendem Realismus. Je nach Stärke und Feuchtigkeitsgrad der Pinsel fließen die Striche weiter auseinander oder vermischen sich weiter mit vorher aufgetragener Farbe.

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