c't 26/2021
S. 8
Leserforum

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Zu wenig Innovationen

Standpunkt: Windows 11, c’t 25/2021, S. 3

Ihre Begeisterung für die neue Windows-Version kann ich nicht teilen. Es wurden sicherlich einige Dinge verbessert. Aber wir kommen von einem System mit einer nicht mehr zeitgemäßen Usability und fehlendem Responsive Design, oft nicht schlüssiger Bedienerführung und einem Update-Konzept, dessen regelmäßige Lahmlegung von PCs betriebswirtschaftlich relevant sein dürfte, wenn das mal erfasst würde.

Die Änderungen in Windows 11 erscheinen mir aufgrund der Ausgangslage viel zu gering. Den erhöhten Hardware-Bedarf und den Ausschluss von mehr als hinreichend leistungsfähiger Alt-Hardware finde ich nicht nur ökologisch gesehen als Verschlechterung. Eine marktbeherrschende Stellung und Innovationen gehen selten einher.

Michael Carstens-Behrens Mail

Verschlimmbessert

Vielleicht kann uns die Redaktion oder der Verfasser des Editorials mitteilen, woher wir das „coole“ Windows 11 beziehen können. Wir haben jedenfalls ein völlig anderes Windows 11 kennengelernt, das eher an seine Metapher zu früheren Windows-Versionen erinnert („ein verwinkeltes Gebäude, das ein Innenarchitekt mit Vorliebe für seltsame Witze eingerichtet hatte“). Das chaotische Einstellungschaos (vieles findet man ohne Suchfunktion gar nicht mehr, und noch häufiger als bisher muss man in die kryptische Registry eingreifen) wurde überwiegend verschlimmbessert, alte Fehler konserviert und neue Bugs implementiert.

Selbst mit der von c’t so gelobten Abwärtskompatibilität ist es nicht weit her – vom Handling der Bildschirmevents (insbesondere im duplizierten Mehrschirmbetrieb) bis zur Sprachausgabe wurden zahlreiche Basisfunktionen völlig ohne nachvollziehbaren Grund so verändert, dass sie jede Menge Ärger mit vorhandener Software produzieren (können).

Claus P. Baumeister Mail

Nullsummenspiel

Was tun gegen stetig steigende Preise für Strom, Gas & Sprit?, c’t 25/2021, S. 16

Es ist ja hübsch, wenn man bei jeder Leuchte und jedem Router Energie spart. Im Winter, sobald die Räume beheizt werden, lohnt sich das meistens nicht. Denn all diese Geräte verwandeln die Nutzenergie in Wärme, die in die Innenräume abgegeben wird. Eine mittels Thermostat regulierte Heizung muss entsprechend weniger Wärme produzieren.

Das kleinliche Energiesparen bei jedem Gerätchen verkommt da schnell zum Nullsummenspiel. Im Sommer mögen diese Spartipps ihre Berechtigung haben. Sogar doppelte Berechtigung, wenn die Räume noch mittels Klimaanlage gekühlt werden. In einer Novemberausgabe der c’t eher nicht.

Hartwig Thomas Mail

Nachtspeicher verdrängt

Mit Tarifvergleich und Wechselservice das günstigste Stromangebot finden, c’t 25/2021, S. 22

Besitzer von Nachtspeicheröfen sind kaum oder nicht in der Lage, den Stromanbieter zu wechseln. Nachtstromtarife kennen die unzähligen Stromanbieter kaum oder nicht. Schade, dass dieses Thema „Nachtstrom“ nicht erwähnt wurde. Denn Nachtspeicheröfen sind gerade in der heutigen Zeit des Umdenkens ideal. Der Verbrenner soll von der Straße und gegen Elektrofahrzeuge ausgetauscht werden und zu Hause wird der fossile Brennstoff durch den Kamin gejagt.

Wer meint, dass man keine Zeit hätte und sofort Wärme haben möchte, während Nachtspeicher träge reagieren, sollte sich fragen: Aber eine Stunde Zeit, um sich mit dem Auto an eine Ladesäule zu stellen, hat man? Dann klappt es sicherlich auch mit dem Nachtspeicher. Zumal der Name ja auch „speichern“ sagt – also auch ein einfacher, warmer Energiespeicher für die Energiewende? Leider hat man den Nachtspeichern politisch vieles aufgedrückt und sie so quasi weitestgehend verdrängt und ihnen auch einen schlechten Ruf verpasst.

Daniel Bröxkes Mail

Keine Thermosicherung

Warum das Stromsparkästchen Voltbox nutzloser Nepp ist, c’t 25/2021, S. 32

Werden Varistoren an Netzspannung geklemmt, muss immer eine Temperatursicherung thermisch an den Varistor angekoppelt werden. Varistoren altern mit der Zeit, Temperatur und durch Überspannungsimpulse und entwickeln dabei zunehmend Leckströme. Die Erwärmung durch die leckstrombedingte Verlustleistung beschleunigt die Alterung und irgendwann haut das Ding thermisch ab. Daher ist hier eine Temperatursicherung vorzusehen.

Früher waren Überspannungsfilter durchaus für den ein oder anderen Wohnungsbrand gut und das hier ist ein schöner Kandidat dafür.

Name ist der Redaktion bekannt Mail

Sie haben recht. Eine Thermosicherung konnten wir nicht finden, laut Datenblatt hat der Varistor die auch nicht integriert.

Alte Hardware, neue Software

Online- und Computerschach an echten Brettern, c’t 25/2021, S. 114

Ich wollte mir zu Beginn des Jahres auch ein DGT- oder ein Millenium-Brett kaufen. Schließlich habe ich mich aber für das Konzept „alte Hardware und neue Software“ entschieden: Ein über 30 Jahre altes Saitek-Sensor-Brett habe ich mit einem fast 10 Jahre alten Notebook Dell Latitude E6320 verbunden.

Dazu benötigte ich lediglich ein FTDI-Kabel und einen 5-poligen DIN-Stecker. Auf dem Dell läuft Linux Fedora 35 und das Arena-GUI mit Stockfish 14. Das Treiberprogramm stammt von Achim Pietig. Weil es im Quelltext vorliegt, konnte ich es einfach für den Linux-Einsatz anpassen.

Die Saitek-Ingenieure haben in den 1980er-Jahren eine Computerschnittstelle ins Brett gebaut in der Absicht, einem Heimrechner eine starke Hardware-Schach-Engine zur Verfügung zu stellen. Heute läuft die starke Schach-Engine auf dem Linux-Heimrechner und die Schnittstelle dient noch zur Verbindung mit dem „dummen“ Sensor-Brett.

Hans W. Kramer Mail

Zeitdieb WSL

Entdeckungsreise durchs Windows Subsystem für Linux, c’t 25/2021, S. 164

Noch mehr Chaos, noch mehr Ballast, noch ein Zeitdieb: WSL ist eine weitere Umgebung, welche ihre Maschinisten sucht. Das ist jemand, der die zahlreichen Eigenheiten einer Maschine kennt und erst mithilfe dieser Kenntnisse die Maschine zum Rundlaufen bringt. Als gäbe es nicht schon genug Linux-Distributionen, jetzt werden wir auch noch bei einigen Distributionen mit ihrer WSL-Färbung beglückt. WSL ist der Versuch, Linux-Wasser auf die Mühlen von Microsoft zu lenken.

server4fun Forum

Freier Markt vs. Verwaltung

Editorial: Digitalmuffel, c’t 24/2021, S. 3

Wenn im freien Markt eine Firma das Falsche oder zu teuer produziert, scheidet sie früher oder später aus dem Markt aus. Die öffentliche Verwaltung funktioniert anders, sie bestimmt weitgehend selbst, welche Dienste sie für die Bürger erbringt.

Peter Pielmeier Mail

Erfahrung mit dem Lüfter

Superleiser Mini-PC für 333 Euro, c’t 24/2021, S. 26

Ich habe bereits an die hundert Desk-Minis mit den Boxed-Lüftern von Intel assembliert, wobei lediglich ein einziger die von euch erwähnten Geräusche gemacht hat. Alle anderen waren faktisch kaum bis nicht hörbar, vor allem in der Silent-Einstellung im BIOS.

Bernhard Giesriegl Mail

Zu schön, um wahr zu sein

Vorsicht Kunde: Samsung zerlegt Kundensmartphone, c’t 23/2021, S. 58

Aha, kurz vor Weihnachten letzten Jahres ein Gerät für 450 Euro gekauft, das um die Zeit bestenfalls um oder über 500 Euro kostete. Kein seriöser Shop hätte das für 450 Euro anbieten können. Also hätte klar sein müssen, dass das einen Wurm haben muss – oder zwei. Merke: Wenn etwas aussieht wie „zu schön, um wahr zu sein“, dann ist es zu schön, um wahr zu sein.

Christoph Schmees Mail

Kernfusion und Abwärme

Erste Versuchsanlagen entfesseln die Kraft der Sonne, c’t 21/2021, S. 130

Auch wenn es bis zum ersten kommerziellen Reaktor noch längere Zeit dauern dürfte, sei schon jetzt auf eine Gefahr bei einer Nutzung der Technologie in größerem Stil hingewiesen (deutlich mehr Fusionskraftwerke, als es heute Kohlekraftwerke gibt). Es würde zu einer direkten Erwärmung der Erdatmosphäre kommen – auch ganz ohne Treibhausgase.

Die aktuelle Erderhitzung könnte bereits früher zu dem lokalen Problem führen, dass aufgrund ausgetrockneter Flüsse die Abwärme nicht abgeführt werden kann. Deshalb musste schon die Leistung heutiger Kraftwerke gedrosselt werden. Hinzu kommt, dass Reaktormaterial durch die bei der Fusion freigesetzten Neutronen radioaktiv wird. Die Entsorgungsprobleme wären aber nicht mit denen von heutigen nuklearen Spaltungsreaktoren vergleichbar.

Daniel Gembris Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Schach-Treiber erweitert

Online- und Computerschach an echten Brettern, c’t 25/2021, S 114

Graham O’Neill hat seinen DLL-Treiber inzwischen erweitert. Alle Schach-GUIs, die ihn nutzen, können nun auch Stellungen von DGT-Brettern übernehmen. Lucas Chess R soll dies ab der kommenden Version 1.29 beherrschen.

Amazon Music Unlimited HD entfällt

Lohnen 3D-Audio und Lossless bei Musik-Streamingdiensten?, c’t 24/2021, S. 64

Amazon bietet inzwischen nur noch den Streamingdienst „Amazon Music Unlimited“ an. Er enthält ohne Aufpreis sowohl 3D-Songs als auch Lossless- und Hi-Res-Streaming. Das bisher dazu nötige Zusatzangebot „Amazon Music Unlimited HD“ fällt weg.

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