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Holo-Kamera sieht um die Ecke

Mit reflektiertem Laserlicht und einem Algorithmus, der Lichtstreuungen zurückrechnet, können US-Forscher verdeckte Objekte erkennen. Ihre Technik durchdringt auch Nebel und kann den Körper medizinisch durchleuchten.

Mit Laserbox und Kamera auf dem Dach könnten Autofahrer in der Zukunft einen kurzen Blick auf Hindernisse hinter Kurven werfen.

Bild: Florian Willomitzer, Northwestern University

Jede lichtundurchlässige Wand lässt sich mit einer neuen Technik namens Synthetic Wavelength Holography als Spiegel nutzen, um beispielsweise hinter Kurven oder Ecken zu schauen. Das Team um Florian Willomitzer an der Northwestern University in Evanston, Illinois setzt in seiner Entwicklung auf Lichtwellen, die aus der Überlagerung zweier Laserstrahlen entstehen. Diese Lichtwellen streuen bei Reflexionen an Wänden und Objekten nicht so stark wie andere. Das anschließend von einem Objekt zurückgeworfene und auf dem Rückweg erneut gespiegelte Abbild fängt eine holografische Kamera in Form eines Wellenfelds auf. Ein Algorithmus rekonstruiert die Ansicht des Objekts trotz der mehrfachen Lichtstreuungen.

Die Forscher sprechen von non-line-of-sight imaging (Bildgebung ohne Sichtkontakt). In ihrer jüngsten Veröffentlichung (siehe ct.de/ya6u) konnten sie belegen, dass ihre Technik mit jeder lichtundurchlässigen Fläche als Reflektor funktioniert. Dabei leuchten sie in der Regel einen weiten Blickwinkel aus und gewinnen durch die holografische Aufnahmetechnik sogar räumliche Informationen über das verdeckte Objekt.