c't 21/2021
S. 54
Vorsicht, Kunde
Girokonto
Vorsicht Kunde

Unter Verdacht

Bank N26 kriminalisiert Kunden

Wer einer Bank sein Geld anvertraut, möchte darauf jederzeit ungehinderten Zugriff haben. Bei den Onlinebankern der N26 ist das nicht in jedem Fall selbstverständlich.

Von Tim Gerber

Mit seinem Girokonto bei der N26 fühlte sich Volker P. auf der Höhe der Zeit. Schließlich handelt es sich bei dem im hippen Berliner Bezirk Kreuzberg zwischen Jannowitzbrücke und Heinrich-Heine-Straße ansässigen Geldhaus um eine sogenannte Neobank. So bezeichnet man Institute, die ausschließlich online und ohne traditionelle physische Filialnetze arbeiten. Auf ein solches war Volker P. auch nicht angewiesen. Per App oder Browser konnte er alle Zahlungsvorgänge auf seinem Gehaltskonto bei der N26 bequem verwalten.

Anfang Juli legte sich der Kunde ein neues Smartphone zu und wollte dieses nunmehr bei der Bank registrieren, um sich künftig darüber anzumelden und seine Bankgeschäfte abwickeln zu können. Doch obwohl er sich genau an die von der Bank für diesen Vorgang vorgegebene Prozedur hielt, scheiterte der Vorgang. Und von diesem Moment an hatte er keinerlei Zugriff mehr auf sein Konto. Weder mit dem alten noch mit dem neuen Smartphone oder per Browser erhielt er Zugang zu seinen Kontoständen. An Überweisungen und andere Zahlungsvorgänge war gar nicht zu denken.

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