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Berufsbildung: Mehr Zeitdruck durch Digitalisierung

Der digitale Wandel bringt der betrieblichen Ausbildung neue Möglichkeiten. Die Geschwindigkeit, mit der er sich vollzieht, stellt jedoch hohe Anforderungen an Ausbilder und Lehrkräfte.

Die zeitliche Belastung von Ausbildern steigt aufgrund der Digitalisierung in der beruflichen Bildung. Das ist eines der Ergebnisse einer Studienreihe vom „Netzwerk Q 4.0“. Das Netzwerk ist ein gemeinsames Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Bildungswerke der Wirtschaft. Von November 2020 bis Januar 2021 befragten Experten des Netzwerks 157 Berufsschullehrer und 261 Ausbilder in Betrieben. Beide befragten Gruppen berichteten von einem deutlichen Anpassungsdruck. So erleben mehr als 80 Prozent der Ausbilder und rund 65 Prozent der Lehrkräfte das Tempo als hoch, in dem sich die Ausbildung in den vergangenen drei Jahren verändert hat.

Berufsschullehrer geben laut Studie häufiger an, dass ihnen die knappe Zeit zu schaffen macht. Die Wissenschaftler vom Netzwerk Q 4.0 kommentieren diesen Befund so: „Möglicherweise können Ausbilder die zusätzlichen Anforderungen schlicht besser bewältigen als Lehrkräfte – etwa, weil die Betriebe die verfügbaren technischen und personellen Ressourcen leichter aufstocken können oder weil der Erwerb der digitalen Kompetenzen im betrieblichen Arbeitsprozess leichter möglich ist als an den Berufsschulen.“