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Roboter patrouillieren in Singapur

In Singapur gehören jetzt autonome Roboter in Fußgängerzonen zum Stadtbild. Mit Kameratechnik und KI sollen sie unerwünschtes soziales Verhalten erkennen.

Der autonome Roboter Xavier in der Fußgängerzone nimmt die Umgebung auf. Künstliche Intelligenz soll in seinem Videostream Raucher, Straßenhändler oder wild geparkte Fahrräder erkennen.

Bild: HTX

Seit Anfang September unterstützen autonom fahrende Roboter mit Abstandssensoren und vielfältiger Kameratechnik Singapurs Ordnungskräfte. Sie patrouillieren in Fußgängerzonen und verpetzen unerwünschtes soziales Verhalten an die Leitstelle. Die neuen Ordnungshüter stammen aus der Home Team Science and Technology Agency (HTX), einer Forschungsgruppe im Innenministerium, die Technik für die öffentliche Sicherheit entwickelt.

Auf ihrer Route vermeiden die Roboter Kollisionen mit Passanten und Hindernissen. Ihr oberer Aufbau umfasst eine 360-Grad-Kamera, LED-Scheinwerfer, restlichtverstärkte Kameras sowie Infrarotkameras plus IR-LEDs als Lichtquelle. Die aufgenommenen Videos streamt die Plattform zum zentralen KI-Analysesystem von HTX. Das soll in der Lage sein, Raucher in Rauchverbotszonen ebenso zu erkennen wie unerwünschten Straßenhandel, Corona-bedingt verbotene Versammlungen von mehr als fünf Bürgern, unzulässig abgestellte Fahrräder sowie Mopeds auf Fußwegen.

Schließlich sind die Roboter mit einem Dashboard ausgestattet, über das menschliche Kollegen Informationen abrufen können. Per Text- und Audioausgabe können zentrale Einsatzkräfte auch Mitteilungen an das Umfeld des Roboters ausgeben. Es ist das erklärte Ziel von HTX, die Personalstärke der Ordnungsbehörde mit den Roboterkameraden künstlich zu erhöhen und die öffentliche Ordnung weiter zu verbessern. (agr@ct.de)

Akustisches Versteckspiel

Der Schall übermittelt nicht nur Sprache oder Musik, er vermittelt auch ein Abbild der Umgebung. Objekte im Raum werfen Schallwellen zurück und es entsteht ein raumspezifisches Klangfeld. Ein Team der ETH Zürich und der University of Edinburgh unter der Leitung von ETH-Postdoc Theodor Becker hat ein aktives Mikrofon- und Lautsprechersystem entwickelt, mit dem sich Objekte in einem mit Echotechnik vermessenen Raum akustisch verstecken lassen. Dazu installieren die Forscher einen äußeren Ring aus Mikrofonen und einen inneren Ring aus Lautsprechern. Wenn die Mikrofone Schall aufnehmen, der auf das Objekt trifft und von diesem reflektiert wird, erzeugen die Lautsprecher einen Sekundärschall, der die Echos wieder aufhebt.

Dieselbe Installation kann auch Objekte akustisch vortäuschen. In diesem Fall reagieren die Lautsprecher auf Mikrofonsignale, indem sie die berechneten Reflexionen eines virtuellen Objekts imitieren. Eine entscheidende Komponente für das echtzeitfähige System ist die Steuerung durch FPGAs (Field Programmable Gate Arrays) mit ihrer kurzen Reaktionszeit. Derzeit kann die Versuchsanlage in Zürich das akustische Feld in zweidimensionaler Ausdehnung manipulieren. Für die Zukunft planen die Forscher, sie auf drei Dimensionen zu erweitern. Eine weitere Idee ist es, akustische Scheineffekte auch unter Wasser zu verwirklichen. (agr@ct.de)