c't 21/2021
S. 158
Praxis
Verschlüsselte Linux-Installationen retten
Bild: Timo Lenzen

Verschlüsseldienst

Daten verschlüsselter Linux-Installationen retten

Bei der Installation moderner Linux-Distributionen genügt meist ein Knopfdruck, um alle Dateisysteme mithilfe von LUKS zu verschlüsseln. Das schützt zwar die Privatsphäre beim Verlust des Laptops und verhindert Datendiebstähle bei Einbrüchen in Unternehmen. Schlimmstenfalls genügt ein gekipptes Bit, um Ihnen den Zugriff auf all Ihre Daten zu verwehren. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihre Daten dennoch zurückgewinnen.

Von Tim Schürmann und Mirko Dölle

Datenklau passiert nicht nur online. Der Diebstahl von Smartphones und Notebooks oder der Einbruch im Büro sind noch immer ein probates Mittel, um an wertvolle Daten von Unternehmen, Journalisten und Einzelpersonen zu gelangen. Durch vermehrte Heimarbeit im Zuge der Corona-Pandemie hat sich das Risiko für Unternehmen drastisch erhöht, Privatwohnungen sind selten wie ein Unternehmenssitz gesichert. Da hilft auch kein besonders sicheres Anmeldepasswort – ist das Speichermedium nicht verschlüsselt, kommt ein Angreifer mit physischem Zugriff auf einen Datenträger leicht an die Dateien heran.

Verschlüsselte Festplatten und SSDs sind vor solchen physischen Datendiebstählen gefeit. Die Einrichtung eines verschlüsselten Linux-Systems ist leicht. Fast alle aktuellen Distributionen bieten diese Möglichkeit bereits während der Installation, es kostet nur wenige Mausklicks. Das erhöht die Sicherheit zwar deutlich, schafft aber auch Schwachstellen: Wird der Schlüssel versehentlich gelöscht oder kippt etwa infolge eines Lesefehlers auch nur ein einzelnes Bit des Schlüssels, sind gleich sämtliche Daten verloren.

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