c't 20/2021
S. 126
Praxis
Windows 11: Setup-Stick einrichten
Bild: Sven Hauth

Sauber weiterdrehen

Windows-11-Vorabversion frisch installieren – auf nahezu beliebigen Rechnern

Bislang ließ sich die Vorabversion von Windows 11 nur als Upgrade aus einer bestehenden Windows-10-Installation heraus einrichten. Doch nun kann man die Vorabversion auch sauber neu installieren. Dieser Beitrag liefert Tipps, wie Sie das nötige Setup-Medium erzeugen und wie Sie die Systemvoraussetzungen umgehen können.

Von Axel Vahldiek

Ende August war es so weit: Erstmals veröffentlichte Microsoft ISO-Dateien, die einen vollständigen Installationsdatensatz der Vorabversion von Windows 11 enthalten. „Vollständig“ meint, dass nicht nur alles enthalten ist, was während der Installation auf C: landet, sondern auch eine bootfähige, an Windows 11 angepasste Setup-Umgebung. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Windows namens „Preinstallation Environment“, üblicherweise abgekürzt zu PE.

Der einfachste Weg, mit der ISO-Datei eine frische Installation einzurichten, ist der Einsatz einer virtuellen Maschine (VM): Neue VM zusammenklicken, ISO-Datei reinhängen, davon installieren, fertig. Wie das am Beispiel Hyper-V gelingt, lesen Sie in [1]. Sie können die Vorabversion auch auf physischer Hardware installieren. Das große Aber: Wenngleich das Setup-Programm der Vorabversion bei einer Installation in einer VM die Systemvoraussetzungen ignoriert, beachtet es sie bei Installation auf physischer Hardware. Mit Tricks können Sie das jedoch umgehen.

Details zu den Hardwarevoraussetzungen lesen Sie ab Seite 30 in dieser Ausgabe, hier geht es um etwas anderes: Für eine Installation auf physischer Hardware kommen Sie um das Erstellen eines Setup-Mediums nicht herum. Dieser Beitrag stellt verschiedene Wege vor, wie Sie einen USB-Stick so einrichten, dass Sie davon die Vorabversion von Windows 11 installieren können. Jeder hat andere Vorteile.

Den ersten Weg empfiehlt Microsoft selbst: Sie erhalten so allerdings einen Stick, der an manchen eigentlich Windows-11-tauglichen PCs erst nach BIOS-Umstellungen bootet und an anderen PCs womöglich gar nicht. Der zweite Weg zum Erstellen des Sticks führt über einige Kommandozeilenbefehle. Lohn der Mühe ist ein Stick, der an jedem Windows-tauglichen PC bootet – egal, ob er dabei UEFI- oder Legacy-BIOS-Mechanismen verwendet.

Auf dem dritten Weg erhalten Sie einen Stick, bei dem das Setup-Programm die Hardwareanforderungen für Windows 11 allesamt ignoriert, sodass Sie die Vorabversion auf quasi jedem mindestens Windows-Vista-tauglichen x86-PC installieren können.

Vorbereitungen

Egal, mit welcher Methode und auf welcher Hardware Sie die Vorabversion von Windows 11 installieren wollen: Der erste Schritt ist das Herunterladen der ISO-Datei. Voraussetzung dazu ist wiederum die Teilnahme an Microsofts Insider-Programm. Das ist ein Testprogramm, in dessen Rahmen der Konzern Vorabversionen von Windows der Allgemeinheit zum Testen zur Verfügung stellt. Die Teilnahme ist gratis. Erforderlich sind nur ein Microsoft-Konto sowie das Akzeptieren der Programmvereinbarung.

Die Vereinbarung hat es in sich, denn sie besagt in Kurzform, dass Microsoft sich sehr weitreichende Rechte herausnimmt. Dazu gehört, auf einer Insider-Installation Telemetriedaten aller Art zu erfassen, zu übertragen, detailliert auszuwerten und mitunter Dritten zur Verfügung zu stellen. Selbst vor dem Auslesen und Übertragen persönlicher Daten und Kennwörter schreckt Microsoft bei Insider-Installationen nicht zurück. Anders formuliert zahlen Sie zwar kein Geld für die Teilnahme, doch dafür mit jenen Daten, die während Ihrer Nutzung der Vorabversion entstehen. Eine FAQ rund um das Insider-Programm haben wir zuletzt in [2] veröffentlicht.

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