c't 2/2021
S. 6
Leserforum

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Ausnahmezustand

Standpunkt: Schule digital, c’t 1/2021, S. 3

Ob wir in Zukunft in Deutschland oder Europa Schäden erwarten müssen, weil wir in einer Pandemie vorübergehend Zoom, MS Teams, Google Meet oder Jitsi genutzt haben, bezweifle ich sehr. Dafür würde ich lieber meinem Kind jetzt sofort die Teilnahme am Unterricht garantieren können.

Aufgrund eines weltweiten Ausnahmezustands auf ein bis zwei Jahre eine amerikanische, weltweit etablierte Software zu nutzen, sollte uns nicht aufhalten. In diesen ein bis zwei Jahren Übergang sollten wir eher Erfahrungen im digitalen und hybriden Unterricht sammeln und könnten sogar eine eigene, validierte und optimierte Lösung parallel entwickeln.

Andreas E. Forum

Klassen- vs. Kinderzimmer

Unbestritten ist der desolate Zustand der Schul-IT, der im Corona-Lockdown unverhohlen offenbart wurde. Das muss besser werden, da gibt es vollen Konsens. Aber die Eltern, die sich gegen Teams, Zoom & Co. stellen in Zeiten, die einen pragmatischen, lösungsorientierten Ansatz erfordern, sind mir echt sehr suspekt. Haben diese die Smartphones ihrer Kinder gecheckt beziehungsweise unter Kontrolle?

Dort, auf Systemen von amerikanischen Anbietern wie Google oder Apple, tummeln sich weitere Apps von wiederum vielfach amerikanischen Anbietern wie Facebook, Instagram, Snapchat, Tiktok etc. Der Medienkonsum im heimischen Streaming-Umfeld wird mit Amazon Prime, Netflix etc. bestritten und im Kinderzimmer steht die Konsole von Sony, Nintendo oder Microsoft.

Alles cool, unbedenklich genutzt und den Kindern zur großen Freude zu Geburtstag, Weihnachten oder Kommunion geschenkt. Aber der böse Unterricht in der Notzeit während Corona wird dann aufs Schärfste blockiert, da ausgerechnet dort Verschwörung gesehen und Datenschutz plötzlich großgeschrieben wird. Da habe ich ehrlich kein Verständnis für.

Andreas Gartmeier Mail

Gelöschte Mails

E-Mails sichern und archivieren, c’t 1/2021, S. 150

Was hätte ich mir gewünscht, dass dieser Artikel in der vorletzten Ausgabe erschienen wäre. Anfang Dezember rief mich ein Kollege völlig verzweifelt an, Tausende Mails seien verschwunden. Der Provider seines Bluewin-Kontos [Schweizer E-Mail-Dienst, Anm. d. Red.] konnte weder Hilfe noch Erklärung liefern. Die Konfiguration: IMAP, iPad, iPhone und Windows-PC mit Outlook. Sowohl mit dem iPad als auch mit dem iPhone konnten neue und die noch verbliebenen Mails normal abgerufen werden. Mit Outlook erschien ein neuer Maileingang immer für eine Sekunde und verschwand dann. Sogleich war die Mail dann auch auf den beiden anderen Geräten weg.

Offenbar war der Kollege nicht der einzige mit diesem Phänomen. Auf der Bluewin-Webseite hat sich jemand über das gleiche Desaster beklagt. Da er Outlook nur für Mails benutzte, habe ich ihm Thunderbird eingerichtet. Von da an lief es (wieder) reibungslos, ich wollte aber trotzdem regelmäßig ein Backup erstellen. Nach langer Suche fand ich dann die portable Version von Mailstore Home. Perfekt! Jetzt erstelle ich ihm alle 14 Tage ein Backup vom Mailserver. So kann ich zurück, falls wieder mal eine Löschung passiert.

Beat Schwarz Mail

Notfall-Windows mit Blaulicht

Bausatz für ein vom USB-Stick laufendes ­Windows-Notfallsystem, c’t 26/2020, S. 18

Mit Interesse habe ich die Artikelserie über das Notfall-Windows gelesen. Besonders sprach mich der Artikel und Aufmacher „Feuerwehrzufahrt“ an. Da ich aktive Einsatzkraft der Freiwilligen Feuerwehr bin, kommt seit Jahren das NotWin bei mir standesgemäß auf einen USB-Stick in Form eines Feuerwehrfahrzeugs. Natürlich leuchtet die Sondersignalanlage bei Lese- und Schreibaktivität.

Markus Kafurke Mail

Blauäugig

Standpunkt: Crypto Wars, c’t 26/2020, S. 3

Unsere Politiker sind sehr blauäugig – denken sie denn wirklich, alle Kriminellen seien blöd und haben keine Ahnung von EDV beziehungsweise halten sich an Gesetze? Wenn die Provider gesetzlich gezwungen werden, technische Möglichkeiten für Hintertüren einzubauen, dann nur zu – man mietet sich im Darknet einen eigenen Server, setzt einen eigenen Signal-Server auf – ist ja Open Source – und schert sich einen Dreck um Gesetzesvorgaben. Und die Apps gibt es dann eben nicht aus dem Google-Store, sondern vom „eigenen“ Provider. Der letzte Teil des Editorials sprach mir sehr aus der Seele.

Frank-Olaf Braunert Mail

Schlechte Arbeit der Geheimdienste

Innenminister wollen Verschlüsselung umgehen, c’t 26/2020, S. 16

Die Diskussion um den Zugriff der Behörden auf Kommunikation wird immer an terroristischen Anschlägen festgemacht. Bei fast allen Anschlägen der letzten Jahre waren aber die Attentäter schon vorher im Visier der Sicherheitsbehörden. Die Informationen wurden aber ignoriert, verbummelt oder falsch interpretiert. Die Geheimdienste sollten besser mal ihren eigenen Laden auf Vordermann bringen, bevor man chinesische Zustände einführt.

Peter Pielmeier Mail

Sensible Fitnessdaten

Neun Fitnesstracker zwischen 30 und 300 Euro im Test, c’t 26/2020, S. 110

Fitnesstracker erheben sensible Daten, teilweise durchaus vergleichbar mit Gesundheitsdaten. Auf sechs Seiten steht kein Wort darüber, ob die einzelnen Anbieter mit diesen Daten verantwortungsvoll umgehen. Sollte das vor einem Kauf nicht auch bedacht werden?

Dr. Gerald Acker-Widmaier Mail

Im Test standen die Geräte und deren Messung von Körperdaten im Vordergrund. Einen Vergleich der Fitnessportale dahinter und Hinweise zur besseren Datenkontrolle bei Fitnesstrackern finden Sie in c’t 10/2019 ab Seite 62. Wie verantwortungsvoll die einzelnen Dienste mit den Fitnessdaten umgehen, lässt sich allerdings nach unserer Einschätzung nicht seriös vollständig testen und vor allem nicht für die Zukunft vorhersagen.

Artikel zu Fitnessdiensten und Datenkontrolle: ct.de/yyya

KDE vs. Gnome

Linux Desktop KDE Plasma 5.20, c’t 25/2020, S. 142

Ich schaue mir neue Versionen von KDE Plasma gern und regelmäßig an, nicht zuletzt, weil der Desktop einer der schönsten in der Linux-Welt und das KDE-Projekt eins der sympathischsten freien Projekte ist.

Allerdings kehre ich genauso regelmäßig zu Gnome zurück – weil KDEs grundlegendes Problem seit über zehn Jahren dasselbe ist: Die zugehörigen Programme sind Dauerbaustellen. Für jedes gefixte Problem treten zwei neue auf, Software, die heute einwandfrei funktioniert, hat morgen massive Probleme.

Bei Gnome hingegen kann man jedes beliebige Release nehmen und erhält einen vollständig funktionsfähigen, stabilen Desktop. Der Funktionsumfang mag hier und dort reduziert wirken und von dem abhängen, was die Entwickler sinnvoll finden; aber was man zur Verfügung hat, funktioniert – ohne Wenn und Aber.

Dennis Schwalb Mail

Viele Funktionen auch ohne Smart Watch

Multifunktionsuhr Tissot T-Touch Connect Solar mit langer Akkulaufzeit, c’t 26/2020, S. 78

Ich habe seit über 20 Jahren eine Casio PRG-80T (Titan). Die ist nicht „dumm wie zwei Meter Feldweg“ [Zitat aus dem Artikel, Anm. d. Red.], sondern hat Höhenmesser, Tiefenmesser, Thermometer, Kompass und jede Menge weiteren Firlefanz, den ich gar nicht mehr weiß. Außerdem erzeugt sie intern auch noch Hochspannung (150 V) für die Elektrolumineszenz. Da ist immer noch der erste Akku drin. Und die Solarzelle ist ein nur zwei Millimeter breiter Ring an der Außenseite des Glases. Aber gut, GPS hab ich nicht. Fehlt mir in einer Uhr aber auch nicht.

Olaf Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Updates für M1-Macs

MacBook Air, MacBook Pro und Mac Mini mit Apples ARM-Prozessor M1, c’t 1/2021, S. 96

Diverse Hersteller haben bereits Updates für den M1 mit zum Teil erheblichen Performance-Verbesserungen veröffentlicht. iOS-Apps laufen nun auch in voller Bildschirmhöhe. Logic Pro erreicht im Evans-Test mit internen Plug-ins nun 137 Spuren, eine Steigerung von 30 Prozent. Valve hat seinen Steam-Client verbessert, sodass die Hardware-GPU-Beschleunigung auf dem M1 nun nicht mehr ruckelt.

Unter iOS mit E2E-Verschlüsselung

So vertrauenswürdig sind Tagebuch-Apps auf dem Smartphone, c’t 26/2020, S. 124

Anders als in der Tabelle angegeben bietet die Tagebuch-App Day One auch Ende-­zu-Ende-Verschlüsselung, Videoeinträge und Spracheingaben an – allerdings nur in der Premium-Variante für iOS.

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