c't 19/2021
S. 86
Test & Beratung
Tablet ohne Google

Harmoniebedürftig

Stift-Tablet Huawei MatePad 11 mit neuem Betriebssystem Harmony OS

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – oder doch ein Fluch? Das neue Harmony OS von Huawei fordert große Opferbereitschaft, lockt aber gleichzeitig mit der Befreiung aus den Google-Fesseln.

Von Steffen Herget

Schlicht und schick sieht es aus, das MatePad 11: Rückseite und Rahmen bestehen zwar aus Kunststoff, sind aber sauber verarbeitet und matt, das hält Fingerabdrücke einigermaßen fern. Die Displayränder wären für ein Smartphone mit 8 Millimetern ziemlich breit, bei einem Tablet freuen wir uns aber, wenn etwas mehr Platz zum Festhalten vorhanden ist. Der Prozessor des MatePad, ein Snapdragon 865 von Qualcomm, wurde zwar schon im Dezember 2019 vorgestellt, ist aber noch immer locker stark genug für alle gängigen Tablet-Aufgaben. 6 GByte RAM wären für ein Oberklasse-Gerät allerdings etwas wenig. Optional ist das Tablet mit LTE-Funkmodul als WLAN-Alternative zu haben. Huawei bietet drei Speichergrößen an: 64, 128 oder 256 GByte, erweiterbar per Speicherkarte um bis zu 1 TByte. Auf einen Fingerabdrucksensor muss die Kundschaft verzichten, 2D-Face-Unlock über die Frontkamera ist die einzige – und vergleichsweise unsichere – biometrische Entsperrmethode.

Mit dem passenden Tastaturcover und dem magnetisch andockenden Stift wird das MatePad zum kompakten Arbeitsgerät für unterwegs. Die Hülle steht sicher und stabil, die Tasten haben zwar einen geringen Hub, aber einen klaren Druckpunkt, wir konnten problemlos darauf tippen. Ein Touchpad wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen, mit einer Bluetooth-Maus ist das Tablet jedoch ebenfalls kompatibel. Der Huawei Pencil funkt über Bluetooth LE und wird am Tablet induktiv geladen. Der Magnet dürfte ruhig ein wenig fester zupacken, in der Tasche macht sich der Stift schnell selbstständig.

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