c't 17/2021
S. 79
Test & Beratung
Audiobearbeitung

KI mischt mit

Audiobearbeitung mit SpectraLayers 8

Es grenzt an Zauberei, wenn SpectraLayers von Steinberg aus kompletten Songs den Gesang, das Schlagzeug, den Bass und weitere Instrumente extrahiert. Die neue Version des Audio-Editors hilft darüber hinaus bei schlecht isolierten Mikrofonaufnahmen und weiteren Problemen der Audio-Restauration und Postproduktion.

Von Hartmut Gieselmann

Steinberg hat seinen Audio-Editor SpectraLayers in Version 8 um zahlreiche Tricks erweitert, die beispielsweise atmosphärische Geräusche und den Frequenzverlauf einer Aufnahme auf eine zweite kopieren. Der Editor stellt Audiodateien in einer Spektralanalyse dar. Die X-Achse gibt die Zeit, die Y-Achse den Frequenzbereich wieder. Mit Retuschierwerkzeugen, die man sonst von Fotobearbeitungen kennt, lassen sich einzelne Töne markieren und anschließend verstärken, löschen, verschieben oder kopieren. Wenn etwa bei einer Aufnahme ein Handy im Hintergrund bimmelt, lassen sich die Störgeräusche mit SpectraLayers 8 meist vollständig entfernen.

Komplette Songs entmischt SpectraLayers auf vier farbig markierten Einzelspuren.

Weil solche manuellen Arbeiten zuweilen sehr aufwendig sind, hilft die Software mit KI. Spektakulär war die Neuerung im vergangenen Jahr, aus fertigen Songs einzelne Spuren für Schlagzeug, Bass, Gesang, Klavier und übrige Instrumente zu extrahieren – inklusive der zugehörigen Hallfahnen. Die Automatik legt für jede Spur einen eigenen Layer an, der sich anschließend weiter bearbeiten lässt. So genügt etwa ein Mausklick, um den Gesang für eine Karaokeversion komplett zu entfernen.

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