c't 17/2021
S. 154
Praxis
Hardware-Diagnose

Mächtig überlagert

Hardware-Diagnose per OSD: Temperaturen, Takte und mehr immer im Blick

Wer Probleme mit PC-Abstürzen hat, kennt das: Wie finde ich die Ursache? Kostenlose Windows-Programme überwachen die Hardware auch während des Spielebetriebs und helfen, dem Übeltäter leichter auf die Schliche zu kommen.

Von Carsten Spille

Mit einem gut konfigurierten On-Screen-Display, kurz OSD, behalten Sie eine Reihe wichtiger Parameter immer im Blick und spüren mögliche Störungen schnell auf: Taktet der Prozessor wirklich hoch oder verweilt er im Leerlaufmodus? Ist der Grafikspeicher rappelvoll? Taktet der Grafikchip herunter, weil er zu heiß wird oder weil er an der Grenze der erlaubten Leistungsaufnahme arbeitet?

Die Fehlersuche am häufig abstürzenden PC kann einer Sisyphosarbeit gleichen. Um zumindest die Hardware-Komponenten auch während fordernder Vollbildanwendungen wie 3D-Spielen im Auge zu behalten, eignen sich Overlays. Sie überlagern einen Teil des Bildes halbtransparent mit Echtzeitinformationen aus den verschiedensten Sensoren des PCs wie etwa Taktfrequenzen, Temperatur und Leistungsaufnahme von Prozessor und Grafikkarte sowie Transferraten von Massenspeicher und Internetzugang. Dadurch erlauben sie zum Beispiel, ein kurzes Stocken im Bildfluss mit einer Temperaturspitze oder dem Nachladen von der Festplatte in Verbindung zu bringen oder eine Verzögerung im Online-Spiel durch Netzwerkverkehr. Das funktioniert mit einfachen Messmethoden, wie sie der Windows-Taskmanager mitbringt, nur unzureichend. Denn wenn man aus Vollbildanwendungen zurück auf den Desktop schaltet, sinken Temperaturen und Leistungsaufnahme in Sekundenbruchteilen. So hat man keine Chance, die Übeltäter zu erwischen.

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