c't 16/2021
S. 76
Test & Beratung
Festplatte mit FC-MAMR

Nachbrenner für Magnetscheiben

18-TByte-Festplatte mit neuer Aufzeichnungstechnik

Nach Western Digital und Seagate präsentiert nun auch der dritte verbliebene Festplattenhersteller Toshiba eine Festplatte mit 18 TByte Speicherkapazität. Toshiba setzt dabei eine Technik namens FC-MAMR ein.

Von Lutz Labs

Für Festplattenkapazitäten oberhalb von 18 TByte brauchen die Hersteller neue Aufzeichnungsverfahren. Die Magnetpartikel müssen immer kleiner werden und trotzdem magnetisch stabil bleiben. Als Lösung hat sich eine Anregung des jeweils beschriebenen Bereichs durch zusätzliche Energie herausgestellt, entweder über einen Laser (Heat Assisted Magnetic Recording, HAMR) oder einen Mikrowellensender (Microwave Assisted Magnetic Recording, MAMR). Seagate hat eigenen Angaben zufolge bereits diverse HAMR-Laufwerke ausgeliefert; Western Digital setzt auf MAMR, hat aber auf dem Weg zur Entwicklung der ersten MAMR-Festplatte mit Enhanced Perpendicular Magnetic Recording (ePMR, siehe c’t 17/2020, S. 72) einen Zwischenschritt eingelegt. Toshiba kommt nun mit einem weiteren Verfahren namens FC-MAMR, das FC steht in diesem Fall für Flux Control.

Bei MAMR planen die Hersteller den Einsatz eines Spin-Torque-Oszillators (STO) in einem kleinen Zwischenraum am Schreibkopf. Dieser Mikrowellensender soll die zu magnetisierenden Partikel schon einmal in die richtige Richtung schubsen und dadurch die notwendige Magnetfeldstärke senken. Die resultierende Magnetfeldenergie des STO ist nicht konstant, sie variiert mit der Anregung. Dieser STO lässt sich nun auch so einstellen, dass er gar keine Mikrowellen erzeugt, sondern den Magnetfluss des Schreibkopfes bündelt und damit bereits eine höhere Kapazität ermöglicht.

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