c't 16/2021
S. 176
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Microsoft Word: Überschriften von Geisterhand

Ich nutze die aktuelle Word-Version im Rahmen eines Microsoft-365-Abonnements. Unerklärlicherweise formatiert das Programm selbstständig einzelne Zeilen als Überschrift, obwohl ich nichts dergleichen gewählt habe, sondern einfach nur tippe. Was ist das denn für ein Bug?

Wie es so schön heißt: Kein Bug, sondern ein Feature. Es handelt sich um eine Formatierungs-Automatik, die standardmäßig eigentlich abgeschaltet sein sollte. Sie sorgt dafür, dass eine Zeile immer dann automatisch mit einem Word-eigenen Überschriftenformat umformatiert wird, wenn sie nicht mit einem Satzzeichen endet und Sie danach mindestens zweimal die Eingabetaste gedrückt haben.

Sie finden die zugehörige Einstellung in Word unter „Datei/Optionen/Dokumentprüfung/AutoKorrektur-Optionen …“. Öffnen Sie die Registerkarte „Autoformat während der Eingabe“ und stellen Sie sicher, dass im mittleren Abschnitt („Während der Eingabe übernehmen“) das Häkchen bei „Integrierte Formatvorlagen für Überschriften“ nicht gesetzt ist, um den Spuk zu beenden. (swi@ct.de)

Windows 10: Wetter in der Taskleiste loswerden

Neuerdings zeigt mein Windows 10 in der Taskleiste das Wetter an. Wenn ich darauf klicke, erscheinen Nachrichten unter anderem von Zeitungen, die ich schon aus Prinzip nicht lese, für mich nutzlose Börsenkurse und Clickbait-Unfug. Habe ich mir da einen Schädling eingefangen?

Nein, den Newsticker hat Microsoft zusammen mit dem Wetterbericht per Windows Update in Ihre Installation eingebaut. Um ihn wieder loszuwerden, klicken Sie mit der rechten Maustaste in einen leeren Bereich der Taskleiste, in dem sich nun öffnenden Menü auf „Neuigkeiten und interessante Themen“ und wählen „Ausschalten“. Ein Neustart oder ähnliches ist nicht nötig. Denkbar ist aber, dass Microsoft den Newsticker und Wetterbericht bei einem künftigen Update oder bei einem Upgrade auf die nächste Windows-Version wieder reaktiviert. (axv@ct.de)

Outlook: Mehrere Kalender zusammenführen

Ich habe einen Kalender als iCal-Datei in mein Outlook importiert, wie es in c’t 3/2019 ab Seite 136 beschrieben ist. Wenn ich ihn zusammen mit meinem Hauptkalender markiere, werden mir zwar beide gleichzeitig angezeigt, aber nebeneinander in getrennten Kalenderdarstellungen. Das ist mir zu unübersichtlich. Kann ich nicht beide Kalender zusammenführen?

Das geht problemlos, und zwar auf zwei verschiedene Arten: Zum einen können Sie beide Kalender zu einem vereinigen und alle Termine aus dem Zusatzkalender permanent in den Hauptkalender eintragen. Dazu exportieren Sie den Ordner des Zusatzkalenders in eine PST-Datei und importieren diese wieder in den Ordner des Hauptkalenders. Auf die genauen Arbeitsschritte gehen wir hier nicht ein, da diese Form der Zusammenführung nur selten Sinn ergibt, etwa bei feststehenden Terminen wie Geburtstagen.

Viel besser ist es, nur die Anzeige der einzelnen Kalender als Overlays übereinanderzulegen, als stünden sie auf transparenten Folien. So lassen sie sich jederzeit auch wieder trennen beziehungsweise einzeln aus- und einblenden.

Das ist in Outlook sehr einfach: Bei mehreren nebeneinander dargestellten Kalendern zeigen alle außer dem ganz linken einen Pfeil, der dem Kalendernamen vorangestellt ist. Klicken Sie auf diesen, wird der jeweilige Kalender mit dem links davon stehenden überblendet. Sein Name erscheint in einem eigenen Tab mit einem nunmehr nach rechts zeigenden Pfeil. Ein Klick darauf löst den betreffenden Kalender wieder heraus. Alternativ zu den Pfeilen können Sie auch den Menübefehl „Ansicht/Überlagerung“ verwenden.

Ein Klick auf den unscheinbaren Pfeil überlagert separat dargestellte Outlook-Kalender mit dem links stehenden, was für deutlich mehr Übersicht sorgt.

Standardmäßig werden die Kalender farblich voneinander abgegrenzt; die Farben bestimmen Sie, indem Sie entweder den entsprechenden Kalendereintrag in der linken Liste oder die Überschrift über der Kalenderdarstellung mit der rechten Maustaste anklicken und „Farbe“ aus dem Menü wählen. (swi@ct.de)

Ubuntu 20.04: Neuen Kernel meiden

Ich habe drei Systeme mit Ubuntu 20.04 LTS. Seit dem Frühjahr nutzen zwei davon nicht mehr Kernel auf Basis von Linux 5.4, sondern welche mit 5.8er-Unterbau. Der zeigt bei einem der PCs aber eine Macke. Kann ich den Wechsel rückgängig machen?

Seit 20.04 fährt das Ubuntu-Projekt eine neue Pflegestrategie bei LTS-Ausgaben: Installationen von Ubuntu-Varianten mit grafischer Bedienoberfläche wechseln jetzt automatisch auf die früher optionalen Hardware Enablement (HWE) Stacks. Dadurch macht der Kernel dort ein oder zweimal pro Jahr einen Versionssprung.

Das passiert parallel zur Freigabe eines neuen Point-Release der jeweiligen LTS-Generation. Zum ersten Mal war das Anfang Februar 2021 kurz vor Erscheinen von Ubuntu 20.04.2 der Fall. Seitdem springen viele Installationen von Ubuntu Desktop oder Kubuntu 20.04 und 20.04.1 beim Aktualisieren auf einen 5.8er-Kernel, der mit jenem von Ubuntu 20.10 verwandt ist. Beim Ubuntu Server passiert das nicht; zudem bleiben einige Installationen auf der älteren Kernel-Reihe, wo die Distribution potenzielle Probleme eines solchen Versionssprungs erkennt.

Führen Sie zuerst folgende Befehle aus, um den Sprung rückgängig zu machen:

sudo apt remove linux-{image,headers}-generic-hwe-20.04
sudo apt install linux-generic

Starten Sie anschließend neu, um den so eingespielten 5.4er-Kernel über das Grub-Menü testweise zu booten. Falls sich das bei Ihnen normalerweise nicht zeigt, müssen Sie früh beim Systemstart die Escape oder Shift-Taste gedrückt halten. Den erwähnten Kernel finden Sie anschließend im Untermenü „Erweiterte Optionen für Ubuntu“. Wenn dieser erfolgreich startet, können Sie den 5.8er-Kernel gefahrlos deinstallieren, damit der 5.4er fortan standardmäßig bootet:

sudo apt remove linux-{headers,image,modules}-5.8*

Das funktioniert auch mit Ubuntu 20.04.2 und höher, wo die meisten Distributionsvarianten den neueren Kernel gleich einrichten. Wenn Sie den von vornherein meiden wollen, nutzen Sie die Installations-Images von Ubuntu 20.04 oder 20.04.1. Allerdings richten diese den frischeren Kernel manchmal auch dann ein, wenn Sie das standardmäßig gesetzte Häkchen „Während Ubuntu installiert wird Aktualisierungen herunterladen“ entfernen. Um das zu unterbinden, deaktivieren Sie vor oder direkt nach dem Start des Installers die Netzwerkverbindung; bei Ubuntu Desktop gelingt das über das Netzwerksymbol, das Sie in der oberen Bedienleiste der Bedienoberfläche ganz rechts finden. Darüber hinaus müssen Sie direkt beim ersten Start des aufgespielten Betriebssystems die oben genannten Kommandos ausführen, sonst landet der 5.8er Kernel mit der ersten Aktualisierung auf der Platte.

Die Ubuntu-Macher versprechen, den 5.4er-Kernel über den gesamten Support-Zeitraum von 20.04 LTS mit Sicherheitskorrekturen zu versorgen. Den 5.8er pflegen sie nur bis zum nächsten LTS-Point-Release, also bis zum Mitte August erwarteten Ubuntu 20.04.3. Nutzer erhalten dann per Update einen Kernel auf Basis von Linux 5.11, der dem von Ubuntu 21.04 ähnelt. Was die Sicherheit anbelangt, ist keiner der drei Kernel ideal, wie der Artikel auf Seite 144 näher erläutert. (Thorsten Leemhuis/ndi@ct.de)

Webseiten-Screenshots in Chrome

Ich möchte Screenshots ganzer Webseiten auf einem System anfertigen, auf dem Google Chrome als einziger Browser freigegeben ist und auf dem ich keine Add-ons installieren darf. Gibt es dafür einen Trick?

Ja, das geht, ist aber etwas umständlich. Was in Windows bei Firefox und Edge einfach so per Rechtsklick klappt, scheint Google vor seinen Chrome-Nutzern verstecken zu wollen. Sie können per Strg+Umschalt+I die in Chrome integrierten Entwicklertools aufrufen. Mit Strg+Umschalt+P oder einem Klick auf das Dreipunkt-Menü und der Auswahl von „run command“ öffnen Sie dann eine Befehlsliste, in der Sie per Autovervollständigung nach „screenshot“ suchen können. Nutzer von macOS drücken statt Strg und Umschalttaste Option (auf älteren Keyboards: Alt) und Command zusätzlich zum Buchstaben.

Von den vier Befehlen der Ergebnisliste wählen Sie „Screenshot Capture full size screenshot“, woraufhin Chrome einmalig ein Bild im verlustlos komprimierenden PNG-Format von der kompletten, gerade geöffneten Webseite im Standard-Download-Verzeichnis erzeugt. (csp@ct.de)

Googles Chrome-Browser bringt bereits eine Funktion für Screenshots ganzer Webseiten mit. Sie ist allerdings gut in den Tiefen der Entwicklertools versteckt.

Deutsches MS-Office mit englischen Tastenkürzeln

Ich nutze in der Arbeit das englische MS Office, habe zu Hause aber eine deutsche Version installiert. Beim Wechseln muss ich mich ständig an die richtigen Tastenkürzel erinnern, etwa Strg+B für Fettschrift im englischen Word und Strg+Umschalt+F im Deutschen. Kann ich das deutsche Office auf englische Shortcuts umstellen?

Nein, die Tastenkürzel alleine können Sie nicht auf eine andere Sprache umstellen, wohl aber die gesamte Bedienoberfläche. Das schließt dann auch die Shortcuts mit ein. Sprachbezogene Textfunktionen wie die Rechtschreibkorrektur bleiben dabei unberührt.

Sie müssen dazu im deutschen Office zusätzlich ein englisches Sprachpaket von Microsoft herunterladen und installieren. Das geht direkt aus einem Office-Programm heraus, etwa aus Word: Wählen Sie „Datei/Optionen“ und aus dem linken Menü den Eintrag „Sprache“. In der oberen Hälfte des folgenden Dialogs, überschrieben mit „Office-Anzeigesprache“, klicken Sie auf den Link „Weitere Anzeigesprachen von Office.com installieren“. Aus der folgenden Liste wählen Sie „Englisch“ und klicken auf „Installieren“.

Um die Sprache der Bedienoberfläche nebst Tastaturkürzeln umzuschalten, schieben Sie das zuvor installierte Sprachpaket unter „Datei/Optionen/Sprache“ ganz nach oben. Die Korrekturhilfen können Sie auf Deutsch belassen.

Es öffnet sich eine Webseite im Standardbrowser, von der Sie mit einem Klick auf „Download“ das gewünschte Sprachpaket als ausführbare Installationsdatei herunterladen, die sie anschließend starten. Sind noch Office-Programme geöffnet, schließt sie das Installationsprogramm automatisch.

Nach Abschluss der Installation starten Sie ein beliebiges Office-Programm – nicht wundern, die Oberfläche ist noch auf Deutsch. Öffnen Sie wieder „Datei/Optionen/Sprache“, klicken in der oberen Liste den hinzugekommenen Eintrag „Englisch [English]“ an und bewegen ihn mit dem „Nach oben“ Button an die erste Position. Nach einem Klick auf OK werden Sie erneut zum Neustart der Office-Programme aufgefordert, die danach eine englische Oberfläche besitzen und auf die zugehörigen Tastenkombinationen reagieren.

Um wieder zur deutschen Oberfläche und Tastatursteuerung zurückzukehren, öffnen Sie „File/Office/Language“ und schieben unter „Office display language“ den Eintrag „German [Deutsch]“ mit dem „Move Up“-Button ganz nach oben. Eine erneute Installation eines Sprachpakets ist nicht erforderlich, nur ein Neustart aller Office-Programme. (swi@ct.de)

Banking-App will neuere Android-Version

Mein altes Smartphone läuft nur unter Android 5, doch meine Bank hat mir jetzt mitgeteilt, dass die nächste App-Version mindestens Android 7 verlangt. Ich müsste also ein CustomROM wie LineageOS aufspielen und dazu den Bootloader entsperren. Ist das ratsam?

Android verbessert mit jeder Version gewisse Sicherheitsaspekte, und die Banking-Apps wollen sich irgendwann darauf verlassen, dass diese Sicherheitsstufen eingehalten sind – so weit eigentlich eine sinnvolle Entwicklung. Doch leider stoppen die Smartphone-Hersteller irgendwann die Android-Updates für ältere Geräte.

Das Aufspielen eines CustomROM hilft im Allgemeinen nicht, weil die Banking-Apps das als Risiko werten. Sie verweigern zumeist die Installation ohne Google-Dienste, mit Root und ohne gesicherten Bootloader. Was sie davon im Einzelfall wirklich erkennen, ist eine andere Frage. Doch selbst wenn Sie eine Banking-App so zum Laufen bekommen, könnte deren Erkennungsquote der vermeintlichen Risiken sich mit jeder App-Version verbessern, sodass ein zukünftiges Update dann doch wieder nicht funktioniert. Wenn Sie die Banking-App verwenden möchten, kommen Sie also leider nicht drumherum, sich dafür ein Gerät mit einer neueren Android-Version zu besorgen. (jow@ct.de)

MS-Teams: Zu großer Zoom bei Smartphones

Wenn ich mit meiner Smartphone-App an einer Teams-Videokonferenz teilnehme, sehen alle anderen nur eine Nahaufnahme meiner Nase, obwohl die Videovorschau auf meinem Handy das korrekte Gesamtbild zeigt. Wo kann ich das richtig einstellen?

Leider gar nicht. Das Problem ist schon länger bekannt und scheint nicht an den Einstellungen der Smartphone-App, sondern am Desktop-Client von Teams zu liegen. Andere Teilnehmer mit Smartphone sehen Ihr Konterfei nämlich korrekt und formatfüllend. Eine Lösung ist uns nicht bekannt; es bleibt nur zu hoffen, dass Microsoft das Problem in einem kommenden Patch für die Teams-Clients behebt. Bis dahin bleiben immerhin zwei notdürftige Workarounds:

Bitten Sie die Teilnehmer, mit der rechten Maustaste in Ihr Videobild zu klicken und „An Rahmen anpassen“ zu wählen. Dann wird für sie der korrekte Zoomfaktor eingestellt.

Alternativ halten Sie das Smartphone quer. Das Problem scheint nämlich im Querformat nicht aufzutreten. Machen Sie das am besten schon vor Start der Videokonferenz, weil ansonsten das Bild für die anderen Teilnehmer nur seitwärts kippt. (swi@ct.de)