c't 13/2021
S. 58
Vorsicht, Kunde
Importgebühr
Vorsicht Kunde

Unlogistisch

Wie UPS ein Päckchen aus den USA versiebt

Von einem großen Paketdienstleister erwartet man, dass er über eine ausgeklügelte Logistik verfügt, die für einen reibungslosen Ablauf auch im grenzüberschreitenden Warenverkehr sorgt. Aber da kann man sich täuschen.

Von Tim Gerber

Karsten M. schraubt gern an älteren Autos herum. Im Winter wollte er seiner Schwester bei Problemen mit der Auspuffanlage helfen. Um die schwer zugänglichen Schrauben am Krümmer lösen zu können, benötigt er einen Torx-Schlüssel (Vielzahn) mit einem kugelförmigen Ende. Solche Innensechskantschlüssel (alias: Inbus) gibt es häufig, Vielzahnschlüssel in dieser Ausführung sind in Europa aber kaum zu bekommen. Sein befreundeter Kollege Stephan R., der in den USA lebt, hatte so ein Werkzeug und wollte es Karten M. gern ausleihen. Anfang Januar brachte er es per UPS auf den Weg nach Deutschland, wo Karsten M. darauf wartete, um das Auto seiner Schwester reparieren zu können.

Mitte Januar erhielt Karsten M. von UPS eine elektronische Sendungsankündigung, wonach ihm das Päckchen zwischen dem 18. und 22. Januar zugestellt werden sollte. Darauf wartete er jedoch vergeblich. In der Sendungsverfolgung sah er lediglich, dass UPS für die Zustellung vorab eine Importgebühr in Höhe von 26,44 Euro verlangte. Da der Warenwert für den Zoll mit Null angegeben war, wunderte sich Karsten M. ein wenig, wie diese Gebühr zustande komme, bezahlte sie letztlich aber am 24. Januar per PayPal.

Kommentare lesen (4 Beiträge)