c't 13/2021
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Blauer Brief von abuse@telekom.de

Mir hat das Sicherheitsteam der Telekom (die Deutsche Telekom Security GmbH) einen Brief geschickt. „Sicherheitswarnung zu Ihrem Internet­zugang“ steht darauf. Neben meiner Zugangs- und Kundennummer gibt das Schreiben eine Ticket-Nummer an. Im Schreiben selbst steht nicht viel, nur der Hinweis auf eine E-Mail-Adresse, die ich angeblich bei der Telekom habe. Dorthin will man mir weitere Informationen geschickt haben. Ist das koscher?

Internet-Provider betreiben üblicherweise Abteilungen, die sich um Sicherheitshinweise kümmern, die Dritte an sie richten. Solche Hinweise flattern den Kunden in Form von E-Mails oder solchen Briefen ins Haus – enthaltene Details wie Ihre Kundennummer deuten auf die Echtheit hin.

Im Fall der Telekom verrät erst die im Brief angekündigte E-Mail die Details, zum Beispiel einen fürs Internet geöffneten Port für MQTT oder einen vermeintlich hinter einem DSL-Anschluss aktiven Emotet-­Schädling. Genauere technische Beschreibungen enthält auch die E-Mail nicht.

Auf dem Schreiben gibt das Unternehmen Rufnummern an, unter denen man erreichen kann, dass solche Warnungen für Dienste unterbleiben, die man in voller Absicht ins Internet offen hält. Die Mitarbeiter tragen diese dann in eine ­Whitelist ein. Außerdem lässt sich auf diesem Weg eine andere E-Mail-Adresse angeben, an die das Unternehmen künftig solche Warnungen sendet – falls die standard­mäßig verwendete E-Mail-­Adresse ein mausetoter Briefkasten sein sollte. Ein globales Whitelisting eines Anschlusses ist übrigens nicht vorgesehen. (ps@ct.de)

Windows 10: Bildschirm drehen

Im Internet ist häufig zu lesen, dass man die Ausrichtung des Bildschirms unter Windows mit den Tastenkombinationen Strg+Alt+Cursortasten umstellen kann – auch in c’t stand das schon so. Auf meinem Rechner funktionieren diese Tastenkürzel aber nicht. Über Einstellungen/System/Anzeige kann ich die Ausrichtung umstellen, aber das ist sehr gewöhnungsbedürftig beim Zurückstellen, weil dann die Mausbewegungen verdreht sind. Kennen Sie einen Weg, die Tastenkombinationen wirksam werden zu lassen? Ich meine mich zu erinnern, dass es früher in den Einstellungen des Nvidia-Grafiktreibers eine entsprechende Option gab, aber die finde ich nicht mehr.

Da Windows diese Funktion inzwischen selbst mitbringt, hat Nvidia sie wohl aus seinen Treibern entfernt und dabei die von Ihnen beobachtete „Rückstellproblematik“ außer Acht gelassen.

Es gibt verschiedene Third-Party-Tools (beispielsweise iRotate oder auch „Display.exe“; siehe ct.de/ystd), die diese Funktionen bereitstellen – ausgiebig getestet haben wir die aber nicht. Sofern Sie mit Fremdsoftware kein Problem haben, wäre das wohl die einfachste Option.

Falls Sie eine Intel-CPU mit integrierter Grafik verwenden, könnten Sie diese im BIOS Ihres Mainboards aktivieren und dafür dann über den Windows-Store den „Intel Grafik-Kontrollraum“ (ca. 94 MByte) installieren. Dort aktivieren Sie im Bereich „System“ die System-Hotkeys; sie werden dann einen Neustart später aktiv. Bei einem Test hat das Ganze mit einem Core i7-5775C auch problemlos mit an der Nvidia-Karte angeschlossenem Bildschirm funktioniert.

Ein Workaround mit Windows-Bordmitteln wäre eine komplette Tastatur­bedienung der Windows-Funktion zum Desktop-Drehen in den Einstellungen. Ist der Bildschirm im Hochformat , kommen Sie relativ leicht mit der Tastatur dorthin: Drücken Sie die Windows-Taste, um das Startmenü zu öffnen, tippen Sie so lange „Anzeigeausrichtung“ ein, bis der Eintrag als Suchvorschlag erscheint, und drücken Sie die Eingabetaste. Im sich öffnenden Fenster ist die Bildschirmausrichtung bereits vorausgewählt; Sie können die Liste der Modi mit Alt+Runter aufklappen, die gewünschte Ausrichtung mit den Cursor-Tasten auswählen und per Eingabetaste bestätigen. Mit Umschalt+Tab legen Sie schließlich den Fokus auf „Beibehalten“ und bestätigen erneut mit der Eingabetaste. (csp@ct.de)

Download der erwähnten Tools: ct.de/ystd

Windows: Baumansicht im Explorer fehlt

Bei meiner Windows-10-Installation fehlt im Explorer die Baumansicht in der linken Fensterhälfte. Wie bekomme ich sie zurück? Ich kann nirgends einen Menüpunkt mit dem Namen finden.

Die Baumansicht lässt sich im Explorer per Mausklick ein- und ausblenden.

Die Baumansicht heißt unter Windows 10 „Navigationsbereich“ und lässt sich per Mausklick ein- und ausblenden: Klicken Sie im Explorer im Ribbon „Ansicht“ auf „Navigationsbereich“ und dort auf den gleichnamigen Menüpunkt. (axv@ct.de)

c’t-WIMage und Windows RE

Sie haben in c’t 10/2021 die neue Version von c’t-WIMage vorgestellt („Ersatzrad“, S. 18). Ich konnte damit auch tatsächlich fast alle Rechner meiner Familie auf einem einzigen USB-Laufwerk ­sichern. Nur bei einem Rechner klappt es nicht, das Skript meldet: „Operation fehlgeschlagen: Windows RE auf Windows-­Partition verschieben“.

Zu einer vollständigen Windows-Installation gehört nicht nur der Inhalt von Laufwerk C:, sondern auch die Wiederherstellungsumgebung Windows RE. Die liegt üblicherweise in einer separaten Partition. Damit sie trotzdem mitgesichert wird, verschiebt c’t-WIMage sie vor dem Sichern vorübergehend auf Laufwerk C: und nach dem Sichern wieder zurück. Falls aber Windows RE beschädigt ist, an der falschen Stelle liegt oder fehlt, kann es passieren, dass c’t-WIMage die genannte Meldung auswirft, statt zu sichern.

Solche Probleme können jeden treffen, denn auch ein abgebrochener c’t-WIMage-­Lauf kann Windows RE an der falschen Stelle hinterlassen. Das Skript ist aber da­rauf vorbereitet: Wenn es ein selbst verursachtes Problem mit RE findet, versucht es, das zu lösen. Üblicherweise reicht es daher völlig aus, anschließend das Skript einfach erneut zu starten, dann läuft es durch.

Es gibt aber RE-Probleme, die c’t-­WIMage nicht selbst lösen kann. Solche können beispielsweise bei PCs mit vor­installiertem Windows auftreten, wenn der Hersteller sich nicht an Microsofts Vor­gaben gehalten hat. Tipps zum Reparieren finden Sie in diesem Fall in c’t 5/2018 („Hilfe für den Helfer“, S. 80). Im selben Heft haben wir auch eine ausführliche Einführung zu Windows RE veröffentlicht („Aufstehhelfer“, S. 74). (axv@ct.de)

Explorer-Absturz bei Rechtsklick

Ich habe schon seit längerer Zeit und über diverse Windows-Updates hinweg das Problem, dass der Explorer manchmal abschmiert oder neu startet. Zuverlässig passiert das immer dann, wenn ich links in der Ordnerübersicht die rechte Maustaste betätige. Dieses Phänomen kann ich auch auf anderen Rechnern im Haus beobachten, aber bei neu installierten Rechnern taucht es nicht auf. Gibt es eine Methode, den Explorer neu zu installieren, ohne den Rechner komplett neu aufsetzen zu müssen?

Mit dem Microsoft-Tool Autoruns finden Sie unter anderem heraus, welche Kontextmenü-Erweiterungen sich in den Windows Explorer eingeklinkt haben.

Nein, aber die brauchen Sie höchstwahrscheinlich auch nicht. An solchen rätselhaften Explorer-Abstürzen sind meist Erweiterungen schuld, die irgendwelche Anwendungen oder Dienste in das Kontextmenü einklinken. Welche derartigen Erweiterungen in Ihrem Windows aktiv sind, finden Sie am einfachsten mit dem kostenlosen Microsoft-Programm Auto­runs heraus (Download via ct.de/ystd).

Wechseln Sie in dem Tool auf die Seite „Explorer“. Alle installierten Rechtsklick-­Erweiterungen finden Sie unter den Überschriften, die auf Context­Menu­Handlers enden. Indem Sie sie durch Klicks auf die Häkchen am Zeilenanfang testweise deaktivieren und einzeln wieder einschalten, tasten Sie sich an das schuldige Modul heran. Neustarts sind dabei nicht erforderlich; der Explorer wertet die Einstellungen bei jedem Rechtsklick neu aus. (hos@ct.de)

Autoruns: ct.de/ystd

WLAN-Kanäle für Mesh optimieren

Zur besseren WLAN-Abdeckung in einem Heimnetz sollen zwei oder drei Basen eingesetzt werden; die Clients sollen zwischen allen Basen roamen können. Ist es in so einem Szenario geschickter, alle Basen auf dem gleichen Kanal funken zu lassen oder verteilt man sie besser nach der 1/6/11-Logik auf drei Kanäle?

Überlassen Sie das am besten dem WLAN-System, also beispielsweise dem Soft-Controller im Mesh-Root-Node.

Hängen die Basen alle per LAN-Kabel am Router, dann sind verschiedene Kanäle sinnvoll, damit die Funkzellen das Spektrum optimal nutzen: So können mehrere Nodes gleichzeitig Clients mit Daten versorgen. Im 2,4-GHz-Band wären das mit 20 MHz Kanalbreite die Kanäle 1/6/11. Wenn nach der lokalen Regulierung auch die hohen 2,4-GHz-Kanäle zugelassen sind und man keine sehr alten 11b-Clients mehr versorgen muss, ginge auch das Schema 1/5/9/13.

Nutzt Ihr Mesh-System hingegen das WLAN selbst als Backbone (auch: Backhaul), dann verwenden die Nodes dafür alle denselben Kanal, entweder im 2,4- oder im 5-GHz-Band. Auf dem jeweils anderen Band sollten sie sich verteilen. Bei Mesh-­Systemen mit drei Funkmodulen kommt typischerweise ein 5-GHz-Kanal für den Backbone zum Einsatz. Die beiden anderen dienen der Client-Versorgung, sie sollten sich automatisch auf verschiedene Kanäle verteilen – soweit das Spektrum reicht. Wird demnächst mit Wi-Fi 6E das 6-GHz-Band nutzbar, dann werden Wi-Fi-6E-kompatible Mesh-Systeme den hohen Bereich als Backbone nutzen. (ea@ct.de)

BIOS-Setup beim Mini-PC Intel NUC wieder aufrufen

Um das Booten zu beschleunigen, habe ich bei meinem Mini-PC aus Intels NUC-Familie die Option „Fast Boot“ im BIOS-Setup aktiviert. Doch nun erkennt der PC Tastatur und Maus beim Start nicht mehr – wie schalte ich die Hardware-Erkennung wieder ein?

Falls Sie Windows 10 (oder auch 8.1) installiert haben und der PC im UEFI-­Modus bootet, können Sie das BIOS-Setup aufrufen, indem Sie im Windows-Start­menü einen Neustart anfordern, aber beim Klick auf „Neu starten“ die Umschalttaste festhalten, im erscheinenden Menü auf „Problembehandlung“ klicken sowie anschließend auf „Erweiterte Optionen“ gefolgt von „UEFI-Firmwareeinstellungen“ (siehe auch c’t 2/2014, S. 156).

Die NUC-Firmware hat aber auch eine eingebaute Funktion, um die Erkennung von USB-Eingabegeräten zu reaktivieren: Fahren Sie den PC herunter und schalten Sie ihn dann wieder ein, indem Sie den Einschalttaster genau drei Sekunden lang drücken. Dann erscheint ein Auswahlmenü, über das sich mit der Funk­tionstaste F3 „Fast Boot“ abschalten lässt. Anschließend startet der NUC neu und mit der Funktionstaste F2 lässt sich das BIOS-Setup aufrufen. (ciw@ct.de)

Speichertakt bei Ryzen-CPUs

Ich habe den c’t-Bauvorschlag für den Luxus-PC aus c’t 24/2019 („12 Kerne deluxe“, S. 24) nachgebaut und den Speicher jetzt auf 64 GByte DDR4-3200-RAM erweitert. Allerdings läuft das System nicht stabil. Woran liegt das?

Speichergeschwindig­keiten bei Ryzen-CPUs
Speichermodule Ryzen 2000 „Pinnacle Ridge“ / Ryzen 3000G „Picasso“ Ryzen 3000 „Matisse“ / Ryzen 4000G „Renoir“ / Ryzen 5000 „Vermeer“
2 × Single-Rank DDR4-2933 DDR4-3200
2 × Dual-Rank DDR4-2400 DDR4-3200
4 × Single-Rank DDR4-2133 DDR4-2933
4× Dual-Rank DDR4-1866 DDR4-2666

Bei Vollbestückung aller RAM-Slots steigt die Last für den im Ryzen-Prozessor integrierten DDR4-Speichercontroller. Deshalb garantiert AMD dabei nur eine geringere Geschwindigkeit für den Arbeitsspeicher als das Maximum DDR4-3200. Wie hoch die ist, hängt unter anderem von der Organisation der Module ab.

Mit Single-Rank-Modulen, die typischerweise eine Kapazität von 8 GByte haben, sichert AMD bei den Ryzen 3000 „Matisse“, Ryzen 4000G „Renoir“ und Ryzen 5000 „Vermeer“ mit vier DIMMs ein Tempo von DDR4-2933 zu. Setzen Sie hingegen 16-GByte-DIMMs mit Dual-­Rank-­Aufbau ein, garantiert der Chip­hersteller nur noch DDR4-2666. Inzwischen gibt es aber auch Single-Rank-­Module mit dieser Kapazität. 32-GByte-­DIMMs sind hingegen immer Dual Rank.

In der Praxis sind meist höhere Taktfrequenzen als in der Tabelle möglich, weshalb viele Board-Hersteller das RAM schneller als die AMD-Vorgaben betreiben. Bei Instabilitäten sollten Sie die Speichergeschwindigkeit im BIOS-Setup reduzieren. Spürbare Performance-Nachteile haben Sie dadurch nicht. (chh@ct.de)

Farb-Codes bringen Bash durcheinander

Ich habe mir mit ANSI-Escape-Codes wie \e[34;47m (blauer Text auf weißem Grund) einen schön bunten Prompt für meine Bash gebaut. Leider verhält sich die Shell jetzt sehr seltsam, wenn ich längere Befehle eingebe. Zeilen werden zu früh umgebrochen, der Cursor springt und überschreibt Text teilweise. Kann man das beheben?

Wahrscheinlich bringen die Escape-­Codes Ihre Bash beim Berechnen der Länge des Prompts durcheinander, schließlich werden diese Zeichen nicht dargestellt. Die Shell nimmt dann an, der Prompt bestünde aus mehr (sichtbaren) Zeichen, als tatsächlich angezeigt werden. Dieser Unterschied führt zu den beschriebenen Problemen.

Die Lösung ist zum Glück einfach, macht die Prompt-Konfiguration aber leider schwerer lesbar: Umrahmen Sie jede Sequenz von Escape-Codes mit \[ und \], Ihr Beispiel-Code lautet dann also: \[\e[34;47m\]. Diese Klammern markieren für die Bash den Inhalt als nicht druck­bare Zeichen und sorgen so für eine korrekte Berechnung der Länge. (syt@ct.de)