c't 11/2021
S. 138
Praxis
Projekt Folding@home
Bild: Albert Hulm

Fleißige Falter

Rückblick: Ein Jahr Team Heise Falter bei Folding@home

Seit Ende März 2020 nimmt der Heise-Verlag am Projekt Folding@­home im Kampf gegen Covid-19 und andere Krank­heiten teil. Ein Jahr, über 3,6 Millionen Work Units und 100 Milliarden Punkte später ist das Team unter den Top 20 weltweit.

Von Benjamin Kraft

Das Projekt Folding@home (FAH) unterteilt komplexe Simulationen da­von, wie sich Proteine falten, in kleine Work Units (WU, Arbeitspakete), die der heimische Rechner der Teilnehmer mit CPU oder Grafikkarte durchrechnet und anschließend wieder zurücksendet. Für jedes Paket bekommen die Teilnehmer Punkte gutgeschrieben – und zwar umso mehr, je schneller das Paket durchgerechnet und retourniert wurde.

Doch warum interessiert überhaupt, welche räumliche Struktur Proteine einnehmen? Dr. Lucie Delemotte von der ­Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm (siehe Interview) erklärt es so: Proteine sind so etwas wie kleine molekulare Maschinen, die für viele der Prozesse verantwortlich sind, die wir mit Leben in Verbindung bringen, etwa Muskelbewegungen, Verdauen von Nahrung oder die Fähigkeit, Licht wahrzunehmen. Ein Protein besteht aus einer Kette von chemischen Bausteinen, den Aminosäuren. Viele Aminosäureketten falten sich zu bestimmten dreidimensionalen Strukturen, die bestimmte biochemische Funktionen haben.

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