c't 10/2021
S. 12
Titel
Pannenhilfe für Windows
Bild: Andreas Martini

Pannenhilfe für Windows

Windows-Probleme lösen einfach per Mausklick

Die gute Nachricht: In Windows schlummern Mechanismen für die Selbstheilung des Systems. Die schlechte Nachricht: Von zwei besonders nützlichen hat ­Microsoft einen deaktiviert und den ­anderen bis zur Unbrauchbarkeit vernachlässigt. c’t-Skripte reaktivieren die Selbst­heilungskräfte und ersparen Ihnen so im Ernstfall eine Neuinstallation.

Von Axel Vahldiek

Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz ist Windows im Laufe seiner Entwicklung immer stabiler geworden. Doch auch wenn die Menschen vor den Rechnern ein komplett fehlerfreies System genauso gern hätten wie Microsoft selbst: Ab und an hat Windows halt doch eine Panne. Und weil so etwas grundsätzlich zur Unzeit passiert, kommt in diesem Moment schnell der Wunsch nach einem Knopf auf, der das System einfach wieder repariert.

Solche Knöpfe gibt es tatsächlich, und sie stecken von Haus aus in Windows drin: Schon ein simpler Klick auf „Neu starten“ wirkt oft Wunder. Auch das Einspielen der von Windows angebotenen Updates löst so manches Problem, und zwar nicht nur mit dem Betriebssystem, sondern auch mit Treibern und anderer Microsoft-Software (dazu in den Einstellungen unter „Update und Sicherheit/Windows Up­date/Erweiterte Optionen/Erhalten Sie Updates für andere Microsoft-Produkte [...]“ aktivieren).

Doch es gibt auch zwei Knöpfe, die Microsoft deaktiviert oder durch Einstellung der Pflege der dahintersteckenden Techniken unbrauchbar gemacht hat. Noch ärgerlicher: Einen der beiden können Sie zwar von Hand wieder aktivieren, doch macht Windows das beim Umstieg auf die nächste Version prompt wieder rückgängig. Zeit also, beide dauerhaft zu reaktivieren und auf den neuesten Stand zu bringen. c’t-Skripte reduzieren Ihren Aufwand dabei auf wenige Mausklicks.

In dieser Ausgabe widmen wir der Reaktivierung der Selbstheilungskräfte drei Artikel. Jener, den Sie gerade lesen, erläutert die „Systemwiederherstellung“, mit der sich Systemdateien bei Problemen in einen funktionierenden Zustand zurückversetzen lassen. Die beiden anderen Artikel drehen sich um c’t-WIMage, unsere Lösung für ein komplettes Backup all Ihrer Windows-Installationen.

Zunächst zu den Unterschieden zwischen den beiden Ansätzen: Während c’t-WIMage das Laufwerk C: komplett sichert, beschränkt sich die Systemwiederherstellung auf Sicherungen der Systemdateien, ignoriert also Ihre persönlichen Dokumente, Bilder, Musikdateien und so weiter.

Um die Systemwiederherstellung erfolgreich nutzen zu können, muss Windows mitsamt der Hardware noch in der Lage sein, eine Sicherung wiederherzustellen. Falls dem nicht mehr so ist, braucht es ein stärkeres Mittel: ein Komplett-Backup Ihrer Windows-Installation. Diese Funktion steckt unter dem Namen „Systemabbildsicherung“ seit Langem in Windows. Sie ist auch unter Windows 10 vorhanden und an sich nutzbar, doch nach all unseren Erfahrungen und jenen von vielen leidgeprüften Lesern können wir nur eines empfehlen: Lassen Sie bloß die Finger davon! Denn selbst, falls das Erstellen eines Abbilds des Systems gelingen sollte, ist das Wiederherstellen ein reines Glücksspiel.

Microsoft hat diese Funktion zudem mittlerweile aufgegeben. Seit Windows 10 Version 1709 wird sie nicht mehr weiterentwickelt, und Microsoft schreibt dazu: „Es wird empfohlen, dass Benutzer vollständige Sicherungslösungen von anderen Anbietern verwenden.“ Dieser Empfehlung können wir uns nur anschließen und möchten Ihnen als Alternative c’t-WIMage nahebringen: Damit erzeugen Sie auf einem einzigen USB-Datenträger Backups all Ihrer Windows-Installationen, die Sie bei Bedarf auf quasi beliebiger Hardware wiederherstellen können. Das Skript ist an sich nicht neu, doch für diese c’t-Ausgabe haben wir es weiterentwickelt: Das Einrichten des USB-Datenträgers gelingt deutlich leichter als bislang, das Skript sichert schneller und reagiert robuster auf Probleme. Die Anleitung zum Einrichten finden Sie im nachfolgenden Beitrag, eine FAQ rund um das Skript auf Seite 178.

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