Leserforum

Notschalter für Windows

Titelbild, c’t 26/2020, S. 1

Ein bemerkenswertes Bild prangt da auf dem Titel der aktuellen c’t: ein Not-Aus-Schalter für Windows! Man kann getrost davon ausgehen, dass es einen (oder vermutlich sogar mehrere) solcher globalen Windows-Not-Aus-Schalter bereits gibt oder dass zumindest daran gearbeitet wird.

Die Verschlüsselungstrojaner der letzten Jahre sind da nur einer von mehreren vielversprechenden Ansätzen. Unter diesem Aspekt ist aber der Titel zum Bild verkehrt, denn wenn sich einmal der Daumen über diesem roten Knopf senkt und unsere digitale Monokultur in einem Flächenbrand aufgeht, dann dürfte das c’t-Notfall-Windows kaum hilfreicher sein als eine Wasserpistole.

Ingo Hadan

Threat Prevention ­verhindert Download

Bausatz für ein vom USB-Stick laufendes ­Windows-Notfallsystem, c’t 26/2020, S. 18

Die Threat Prevention meines Synology-­Routers hat zugeschlagen und zum Beispiel den Download mancher Programme verhindert. Hat einen Moment gedauert, bis ich gemerkt habe, dass der Router das blockiert. Manchmal lauern Probleme an anderer Stelle als erst vermutet.

Derek Mitchell

Geringe Datenmenge auf Stick: 1,65 GB

Hatte für die x64-Version auf zwei verschieden großen Sticks hinterher nur 1,65 GByte Daten. Kann das stimmen? Ich finde keine Abweichung bei den Hilfsprogrammen und beide Sticks booten auch. Die Logdateien nennen auch keinen Fehler, allerdings viel weniger (rund 100) Log­state-Success-Meldungen als die c’t-Beispieldateien.

mkfra

Wir haben bei unserer Empfehlung für 4 GByte große Sticks ordentlich Luft eingeplant. Die Größen des fertigen ISOs beziehungsweise der beanspruchte Platz sind plausibel. Die Anzahl der Success-Meldungen variiert geringfügig – je nach Update-Stand. Das ist kein Grund zur Sorge.

Wie im Bilderbuch

Lief völlig fehlerfrei auf Anhieb! Da kann was nicht stimmen – so was bin ich gar nicht gewohnt :)

OssiDD

Strafverfolgung

Innenminister wollen Verschlüsselung umgehen, c’t 26/2020, S. 16

Solange hier nur Personen überwacht werden, denen auch das „normale“ Telefon abgehört wird, halte ich das nur für konsequent. Sollen sich etwa islamistische Gefährder, Mafiosi und so weiter dem entziehen können?

Ihre Sorge, dass damit die Verschlüsselung geschwächt wird, kann ich ebenso wenig teilen, wie die, dass den Diensten hier viel Arbeit auferlegt wird. Wenn die Strafverfolgungsbehörden einen Durchsuchungsbeschluss vorlegen, müssen diese doch nur dafür sorgen, dass auch sie einen Schlüssel bekommen.

Konrad Burner

Einseitige Darstellung

Amerikanische Anbieter dürfen bei EU-Cloud Gaia-X mitmachen, c’t 26/2020, S. 28

Beruflich bedingt haben ich und meine Kollegen immer wieder Kontakt mit Gaia-X, IDS & Co. Ein paar der Aussagen im Artikel sind etwas befremdlich. Gaia-X ist keine Konkurrenz zu den Superscalern Azure, AWS, Google Cloud etc.

Ziel ist ein Ökosystem von Komponenten, Konnektoren, Anforderungen und Orchestrierungskonzepten. Die Partnerschaften mit Microsoft beispielsweise zielen genau darauf ab, eine Gaia-X-kompatible Azure-Installation beziehungsweise Komponenten in EU-Azure-Rechenzentren zu ermöglichen.

Open Source ist bei Gaia-X ein Sekundärziel. Das Ziel ist, für alle Einzelkomponenten Referenzimplementierungen und Beispiele bereitzustellen. Derzeit gibt es da ein paar, die meisten von Fraunhofer. Jeder Anbieter darf eigene kompatible Komponenten „Closed Source“ machen. Eine Art Zertifizierung ist in Planung.

[Die Gaia-X Foundation, Anm. d. Red] AISBL nimmt vorläufig die Arbeit auf. Nur EU-Unternehmen haben anfangs Rechte für Wahlen, Abstimmungen und Entscheidungen. Nach wenigen Jahren soll diese Sperre aufgehoben werden. Das führt auch intern derzeit zu Kritik. 100-prozentige Töchter von ausländischen Unternehmen in der EU haben eventuell auch volle Rechte – das ist noch nicht klar geregelt.

auXua

Damit ist Gaia-X tot

Das wars, bevor es überhaupt angefangen hat. Seit Schrems II schauen zum Glück viele genauer hin und wenn man US-Clouds meiden möchte, muss man schon enorme Klimmzüge machen, dazu auf viele verbreitete Programme verzichten. Es ist absolut unverständlich, die Unternehmen zu beteiligen, von denen man sich gerade emanzipieren wollte. Der IT und der EU hat man keinen Gefallen getan.

Dros

Zusammengefasst

PySummarization kürzt lange Texte automatisch, c’t 26/2020 S. 138

Schöner Artikel, leicht nachvollziehbar und wenn man den Artikeltext dann mal durch die KI laufen lässt, verkürzt diese auf:

„Ein schneller Blick zwischen den dringenden Aufgaben offenbart: Es füllt vier Bildschirmseiten, ohne Bilder! Ein als Antwort gechattetes tl;dr (too long; didn’t read) kommt beim Chef nicht gut an. Da wäre es sozial verträglicher, erst mal nur eine kurze Zusammenfassung zu lesen und später, wenn der Stress abgeklungen ist, den Rest.“

Diese Kürzung bringt noch nicht ganz die Quintessenz des Artikels heraus, regt aber trotzdem die Fantasie an, wie viel Zeit durch eine KI gespart werden könnte.

Emilemm

KI totgetextet

Eigentlich wollte ich die KI nur auf eine E-Mail eines Kollegen ansetzen, die im Original mit zwei Absätzen eine Bildschirmseite füllt. Ergebnis: Es kam was raus, enthielt aber mit keiner Silbe die Kernbotschaft. Er hat die KI totgetextet.

WARbinWERDE

Export bei Endomondo

Endomondo wird eingestellt: Trainingsaufzeichnungen rechtzeitig übernehmen, c’t 26/2020, S. 152

Tatsächlich bin ich persönlich vom Aus von Endomondo betroffen und habe in­zwischen meine Daten umgezogen. Aus der eigenen Erfahrung möchte ich berichten, dass SyncMyTracks ganz gut funktioniert. Bei knapp 2000 migrierten Trainingseinheiten musste ich nur 40 stark „nachbearbeiten“. Offenbar kam der Sync-Prozess mit einem Zeitzonenwechsel innerhalb von ein bis zwei Tagen nicht ausreichend zurecht. Sprich: Joggen am Abend in San Francisco und eine ähnlich lange Laufrunde am nächsten Tag in Deutschland interpretierte die Software als Duplikat.

Dennoch halte ich das Geld für gut angelegt, wenn es darum geht, viele und auch sehr verschiedene Trainings zu migrieren. Im Detail gab es dann noch mehr Nacharbeiten, aber dank der Sync-Protokoll-Datei konnte ich hier einiges fast automatisch ausbessern.

Als neue Plattform habe ich übrigens sports-tracker.com gewählt. Das kommt für mich (Laufen, Radfahren, Badminton, Inlinern, Skifahren, Indoor-Cycling) dem Endomondo-Erlebnis am nächsten.

Udo Seidel

Leistungsschwach?

Sony Playstation 5, Microsoft Xbox Series X und S, c’t 25/2020, S. 96

Sie bezeichnen die Xbox Series S als sehr leistungsschwach. Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Ich persönlich habe mich bewusst für eine Xbox Series S entschieden. Grund: Ich nutze nur digitale Inhalte und mir reicht 1080p. In Tests ist sie immer schneller als die Xbox One X –alleine die Ladezeiten. Ich besitze die Konsole nun eine Woche und bin begeistert. Für mich ist hier nix leistungsschwach!

Ralph Weimann

Bugfix schwierig

Pixelmuster irritieren die KI autonomer Fahrzeuge, c’t 17/2020, S. 126

Angesichts vieler Beispiele für optische Täuschungen im Web ist offensichtlich auch die menschliche Bewegungserkennung alles andere als robust. Im Gegensatz zu Computern könnte es bei Menschen aber schwierig werden, einen Bugfix auszurollen.

Holger Pieta

Ergänzungen & Berichtigungen

Leistungsaufnahme ­vertauscht

High-End-Grafikkarten AMD Radeon RX 6800 und 6800 XT, c’t 26/2020, S. 105

In der Tabelle sind die Werte für die „Leistungsaufnahme unter 3D-Last/Volllast (Spitze)“ für die RX 6800 und die RX 6800 XT vertauscht. Unten sind die Werte korrekt zugeordnet.