c't 1/2021
S. 166
Praxis
Onlineklausuren
Bild: Thorsten Hübner

Spicken verboten

Onlineprüfungen mit dem Safe Exam Browser absichern

Seit Corona schreiben Studierende ihre Klausuren vermehrt online. Sichere Browser­um­gebungen wie der Safe Exam Browser sollen das Schummeln erschweren. Dabei kommt es auf die richtige Konfiguration an.

Von Kim Sartorius und Sylvester Tremmel

Erstsemester, die an der Ostsee nackt in die Kieler Förde springen, erhalten Freigetränke zur Belohnung. In Wernigerode wandern Erstis zusammen mit ihren Kommilitonen zum höchsten Berg im Harz, dem Brocken. Bei Ritualen wie diesen lernen Studierende Leute kennen, die ihnen in den kommenden Jahren die Haare halten, wenn das letzte Bier mal wieder schlecht war, und ihnen die vollständige Induktion verständlicher erklären als der Mathe-Prof.

Seit Corona müssen diese Traditionen vielerorts pausieren. Aber nicht nur die unbeschwerten Aspekte des Studiums haben sich geändert: Bei Präsenzklausuren gelten Abstands- und Hygienevorschriften und Onlineprüfungen stellen Lehrende und Studierende vor völlig neue Herausforderungen.

Wie funktioniert der SEB?

Eine Möglichkeit, Klausuren online zu schreiben, bietet der Safe Exam Browser (SEB) der ETH Zürich. Die abgesicherte Browserapplikation versetzt Windows, macOS und iOS-Geräte in einen sogenannten Kioskmodus, regelt damit den Zugriff auf Systemfunktionen und blockiert unerlaubte Ressourcen wie Browser und Programme während einer Prüfung. Er fährt eine Reihe von Maßnahmen auf, um Betrug zu verhindern: Während er läuft, werden andere Programme versteckt oder sogar ganz beendet. Übliche Helferlein des Betriebssystems funktionieren nicht mehr und der Safe Exam Browser nimmt den ganzen Bildschirm ein. Auch Alt+Tab, Alt+F4 oder Strg+Alt+Entf führen zu nichts.

Kommentare lesen (1 Beitrag)