c't 1/2021
S. 102
Praxis
Apples M1-Macs: Praxiserfahrungen

ARM im Alltag

Praxiserfahrungen mit den neuen Macs

Benchmarks bescheinigen den Macs mit Apples M1-SoC hohe Leistung. Doch wie schlagen sie sich in der Praxis? Was kommt, was geht, was fehlt?

Von Hartmut Gieselmann und Benjamin Kraft

Mit seinem ersten System-on-Chip für MacBooks hat Apple Beeindruckendes geleistet. Die eingebaute Grafikeinheit zieht den Intel-Pendants in den Vorgängern der neuen Macs davon, der CPU-Teil treibt sogar aktuelle Desktop-CPUs von Intel und AMD vor sich her (siehe S. 106). Doch das Beste am ARM-Umstieg: Man merkt von ihm fast nichts. Die allermeisten Anwendungen laufen einfach. Das liegt zu einem großen Teil an dem ­gelungenen Emulator namens Rosetta 2, der für den Anwender unsichtbar im Hintergrund 64-bittige Apps aus der Intel-x86-Welt auf M1-Macs laufen lässt – und das zum Teil schneller als auf einem Intel-­Mac. Den Support für 32-Bit-Apps hatte Apple bereits mit macOS Catalina (10.15) eingestellt.

Die Emulations­umgebung Rosetta 2 führt Intel-Anwendungen auch auf Apples ARM-Chips aus – häufig sogar schneller als auf Intel-Hardware.

Außerdem liegen viele Anwendungen bereits als sogenanntes Universal Binary vor, das Code für beide von Macs genutzte CPU-Architekturen enthält und somit hier wie da nativ läuft. Hier zahlt sich aus, dass Apple nicht nur die Hardware und das Betriebssystem in der Hand hat, ­sondern Entwicklern auch den Umstieg mit einem Compiler, fertigen Frameworks und diversen Workshops erleichtert. Es schadet zudem nicht, dass man den Zugang zum App Store als weiteres Druckmittel nutzen kann. Es ist schon einiges an nativer ARM-Software erschienen, und man darf erwarten, dass es bald noch mehr wird. Wir haben in Stichproben ausprobiert, ob einige beliebte Anwendungen auf M1-Macs laufen (siehe Tabelle). Einige Seiten im Netz geben einen größeren Überblick; Sie finden sie über ct.de/yq3t.

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