c't 1/2021
S. 136
Wissen
Digitale Identität

Kampf ums Ich

Das Wettrennen um die digitale Identität

Im Markt für sichere digitale Identitäten machen private ­Anbieter dem Staat Konkurrenz: Verimi und Yes wollen den ­elektronischen Personalausweis in Rente schicken und den Markt besetzen, bevor Google und Apple angreifen.

Von Christian Wölbert

Wer sich in der analogen Welt ausweisen will, egal ob am Flughafen, bei der Post oder in einer Bank, zückt den Personalausweis oder Reisepass. In der Online-Welt ist die Situation weniger übersichtlich: Immer mehr Anbieter entwickeln Lösungen für das Ausweisen im Netz. Im Rennen ist nicht mehr nur die Bundesregierung mit dem elektronischen Personalausweis. Auch Konsortien aus der Privatwirtschaft bieten digitale Identitätsnachweise.

Zum Beispiel Verimi, ein Joint Ven­ture prominenter Konzerne wie Deutsche Bank, Telekom, Samsung und Volkswagen. „Wir wollen das PayPal der Identität werden“, sagt Verimi-Chef Roland Adrian im Gespräch mit c’t. Ähnliches hat auch das Schweizer Start-up Yes vor, das von Sparkassen und Volksbanken unterstützt wird. „Yes kann universell zur digitalen Identifizierung von natürlichen Personen eingesetzt werden“, wirbt Technikchef Torsten Lodderstedt. Und noch weitere Akteure wollen mitmischen, darunter zum Beispiel die von RTL, ProSiebenSat.1 und United Internet gegründete NetID-Stiftung.

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