c't 7/2020
S. 116
Test & Beratung
Große Dateien tauschen
Bild: Albert Hulm

Cloud-Postfächer

Große Dateien kostenlos und schnell verschicken

Foto- und Videodateien sind meist so groß, dass man sie nicht mehr via Mail austauschen kann. Hier springen kostenlose Cloud-Zwischenspeicher ein. Aber nicht alle dieser Dienste halten, was sie versprechen.

Von Holger Bleich

Freunden oder Geschäftspartnern mal eben ein paar Dateien zuzuschicken, wird zunehmend zum Problem. Handelt es sich um wenige Fotos, mag das via E-Mail gerade noch klappen. Doch oft machen Mail-Server bereits bei Anhängen größer als 10 MByte zu und weisen den Transfer ab. Was tun?

Dort, wo im geschäftlichen Bereich oft große Datenmengen mit externen Partnern getauscht werden müssen, ist dieses Problem bereits länger bekannt – etwa bei Werbeagenturen, die Filmmaterial versenden. Sie nutzen als Lösung eigene oder externe Clouds. Megapixel-Kameras in Handys sorgen nun für denselben Bedarf bei Privatanwendern.

Eine Reihe von Webdiensten hat sich dessen angenommen. Als Begriff dafür hat sich „Filesharing“ etabliert, nicht zu verwechseln mit P2P-Tauschbörsen wie Bittorrent, die zum Teilen von urheberrechtlich geschützten Inhalten genutzt werden. Oft bieten die Dienste ihren Service kostenfrei und ohne Registrierung an.

Spontan verständlich

Das Prinzip ist überall ähnlich: Der Nutzer macht seine großen Dateien einem ausgewählten Personenkreis zugänglich, indem er sie über eine Weboberfläche in die Cloud des Dienstes hochlädt. Entweder er gibt beim Upload Empfänger-­Adressen an oder er lässt sich einen kryptischen Link generieren, der zum Download der Dateien führt. Der Dienst schickt den eingeladenen Empfängern gegebenenfalls auch eine Mail mit dem Download-Link.

Grundsätzlich funktioniert diese Methode bei allen Diensten. Die Tücken liegen eher im Detail. Gerade weil der Filesharing-Service oft in einer konkreten Situation auf die Schnelle gebraucht wird, sollte er einfach zu nutzen sein und ohne Fallstricke daherkommen. Zum Beispiel: Wenn der Sohn seinem 70-jährigen Vater ein Video von der Einschulung des Enkels schickt, muss der Download-Vorgang auch für den wenig geschulten Opa verständlich sein. ansonsten ist eben Frust vorprogrammiert.

Wir haben uns für Sie auf dem Markt umgesehen und stellen hier sechs geeignete Filesharing-Dienste vor. Bedingung war, dass die Services spontan und ohne Nutzerregistrierung funktionieren sowie den Upload von Dateien in Gigabyte-Größenordnung erlauben.

Allseits bekannte Cloud-Storage-Anbieter wie Dropbox, Microsoft oder Google erfüllen das erste Kriterium nicht und fielen deshalb durchs Raster. Namentlich haben wir uns die Angebote JustSendIt und Schick’s Digital aus Deutschland, TransferXL und WeTransfer aus den Niederlanden sowie transfernow aus Frankreich und MediaFire aus den USA angeschaut.

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