c't 6/2020
S. 132
Wissen
Robuste Linux-Distributions
Bild: Michael Luther

Vormontiert

Viel robuster aufgebaute Linux-Distributionen

Sorgenfreie Updates von Programmen und Betriebssystem: Das versprechen zwei Distributoren, die Linux attraktiver für Notebooks und Desktop-PCs machen wollen. Dazu setzen sie auf eine neue und pfiffige Herangehensweise, die aber auch gewöhnungsbedürftig ist.

Von Thorsten Leemhuis

Eine schreibgeschützte Betriebssystemumgebung, Container-artige Pakete zur Anwendungsinstallation und Neustarts zur Systemaktualisierung – das sind die Eckdaten von zwei Linux-Distributionen, die einige alteingesessener Linuxer als riesigen Rückschritt betrachten dürften. Doch genau mit diesen Eigenschaften wollen Endless OS und Fedora Silverblue den Linux-Desktop voranbringen und damit neue Nutzergruppen erschließen. Ihre frische Herangehensweise vermeidet eine Reihe altbekannter Probleme, die Linux-Anwendern den Alltag manchmal gehörig schwer machen.

Das Debian-basierte Endless und das als Vorabversion eingestufte Fedora Silverblue versprechen vor allem Hakeleien aus der Welt zu schaffen, die beim Installieren oder Aktualisieren von Betriebssystem oder Anwendungen auftreten. Dazu nutzen sie eine grundlegend neue Herangehensweise: Sie setzen die Betriebssystemumgebung nicht beim Anwender aus Paketen zusammen, wie man es von vielen Distributionen kennt; stattdessen werden die zwei als großes, Image-artiges Bündel ausgeliefert, das bereits der Distributor aus Debian- oder RPM-Paketen zusammengesetzt hat. Beim Installieren der zwei Distributionen kann man daher die Software-Ausstattung auch nicht beeinflussen.

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