c't 6/2020
S. 80
Test & Beratung
Raumluftsensor

Mess-Ufo

Raumluftsensor Airthing Wave Plus

Der Airthings Wave Plus verspricht, die Raumluft auf Radon, flüchtige ­organische Verbindungen und CO2 zu untersuchen – aber was bringt das eigentlich?

Von Jan-Keno Janssen

Dass inzwischen viele Smart-Geräte wie Wetterstationen und Waagen die Raumluft untersuchen, klingt erst einmal sinnvoll. Allerdings verbirgt sich dahinter oft nur ein schnöder CO2-Sensor – aber zu viel Kohlendioxid in der Luft kann man leicht durch regelmäßiges Lüften verhindern, dafür braucht man keinen Sensor.

Auch der 250 Euro teure Raumluftsensor Airthings Wave Plus misst den CO2-Gehalt, bietet aber noch zwei deutlich interessantere – und gesundheitsrelevantere – Informationen: Er detektiert Radon und flüchtige organische Verbindungen (total volatile organic compounds, TVOC). Radon ist ein Gas, das im Boden durch den natürlichen Zerfall von Uran und Radium entsteht. Durch Fugen und Risse im Fundament kann das Gas in Wohnräume eindringen und sich dort anreichern. Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist Radon (nach Rauchen) die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland – rund fünf Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs werden hierzulande Radon zugeschrieben. Die höchsten Radon-Konzentrationen gibt es im Südosten Deutschlands, im Nordwesten kommt das Gas deutlich seltener vor. Auf der BFS-Website findet sich eine Karte mit Konzentrations-Schätzungen.

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