c't Extra 2020
S. 92
Geschichten
Screensaver

Von fliegenden Toastern und einsamen Inseln

Der Windows-Screensaver-Boom

Anfang der 1990er-Jahre ­entstand ein Hype um eine neue Programmgattung, die ein kaum noch vorhandenes ­Pro­blem lösen sollte: Screen­saver schützten nicht mehr den ­Monitor vor dem Einbrennen, sondern wurden zu einer neuen Unterhaltungsform.

Von Stefan Wischner

John Socha, späterer Erfinder des Norton Commander, schrieb Mitte der 1980er ein kleines DOS-Tool: ScrnSave verdunkelt nach einer gewissen Zeit ohne erkennbare Nutzeraktivität den Bildschirm und lässt ihn nach einem Tastendruck wieder erwachen. Das sollte das Einbrennen des Elektronenstrahls in die Phosphorschicht der Bildröhre verhindern, wenn sich der Bildschirminhalt für längere Zeit nicht verändert.

In der Folge erschienen ähnliche Tools, von denen manche die Dunkelzeit ein wenig aufpeppten, etwa durch die Darstellung eines Nachthimmels mit sporadisch auftauchenden Punkten im Textmodus. Screensaver gab es auch auf Apples Lisa und auf Heimcomputern und Spielkonsolen von Atari, wo nach einer gewissen Zeit die Bildschirmfarben zyklisch durchwechselten.

Kommentieren