Die Alphas aus Würselen
Als Vobis zweimal High-End statt Highscreen sein wollte – und scheiterte
Vobis, der einst größte Computerhändler Deutschlands, verkaufte seinerzeit Workstations mit DECs Alpha-Prozessoren. Die Pläne waren ambitioniert – zu ambitioniert selbst für Vobis.
Im Jahr 1993 bot der Computerhändler Vobis einen PC mit einer DEC-Alpha-CPU, 150 MHz Taktfrequenz und 16 MByte RAM an. Heutzutage klingt das lächerlich, aber Anfang der Neunzigerjahre waren einhundertfünfzig Megahertz überirdisch. Zum Vergleich: Intel lieferte damals gerade den ersten Pentium mit 66 MHz aus.
Die Kooperation mit DEC, der amerikanischen „Digital Equipment Corporation“, war sehr spontan entstanden, wie sich der damalige Projektleiter Mike Decker im Gespräch mit c’t erinnert. Decker war zu Beginn der Kooperation noch ein kleiner Techniker im Haus. „Mir wurde gesagt: „Flieg mal nach Massachusetts und guck mal, wie das geht. Und du kommst erst wieder, wenn du begriffen hast, wie wir das Ding verkaufen können.“ Dann bin ich zwei Wochen später dahin geflogen und war zwei Wochen da.