c't Extra 2020
S. 178
Geschichten
Vobis Alpha

Die Alphas aus Würselen

Als Vobis zweimal High-End statt Highscreen sein wollte – und scheiterte

Vobis, der einst größte ­Com­puterhändler Deutschlands, verkaufte seinerzeit Work­stations mit DECs Alpha-Prozessoren. Die Pläne waren ambitioniert – zu ambitioniert selbst für Vobis.

Von Merlin Schumacher

Im Jahr 1993 bot der Computerhändler Vobis einen PC mit einer DEC-Alpha-CPU, 150 MHz Taktfrequenz und 16 MByte RAM an. Heutzutage klingt das lächerlich, aber Anfang der Neunzigerjahre waren einhundertfünfzig Megahertz überirdisch. Zum Vergleich: Intel lieferte damals gerade den ersten Pentium mit 66 MHz aus.

Die Kooperation mit DEC, der amerikanischen „Digital Equipment Corporation“, war sehr spontan entstanden, wie sich der damalige Projektleiter Mike Decker im Gespräch mit c’t erinnert. Decker war zu Beginn der Kooperation noch ein kleiner Techniker im Haus. „Mir wurde gesagt: „Flieg mal nach Massachusetts und guck mal, wie das geht. Und du kommst erst wieder, wenn du begriffen hast, wie wir das Ding verkaufen können.“ Dann bin ich zwei Wochen später dahin geflogen und war zwei Wochen da.

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