c't Extra 2020
S. 54
Test & Beratung
8088-PC im ATX-Format

Retrograde Poesie

Monotech NuXT – neuzeitlicher IBM-XT-Nachbau mit 8088-CPU

Sie möchten Jetfighter, Flug­simulator 3 oder SpaceQuest endlich mal wieder mit Original-­Feeling spielen? Oder haben Sie noch hardwarenahe Assembler-, C- oder Turbo-Pascal-Programme auf Disketten? Oder eine ISA-Karte findet nirgends mehr ein Steckplätzchen? Dann kann der NuXT Ihnen viel Freude ­bereiten, doch er braucht auch Zuwendung.

Von Detlef Grell

Der NuXT ist ein PC-XT-Mainboard im Micro-ATX-Format, das mit heutigen PC-Netzteilen läuft und in ATX-Gehäuse passt. Wahlweise hat der NuXT einen Intel-8088- oder einen NEC-V20-Prozessor. Letzterer kennt auch den 80186-Befehlssatz sowie den vom 8080. Mit 10 MHz taktet der NuXT doppelt so schnell wie der Ur-PC, ist aber auch auf dessen 4,77 MHz einstellbar (per BIOS-Setup und Hotkey). Für 15 Dollar Aufpreis gibt es gar einen 10-MHz-tauglichen Arithmetik-Coprozessor 8087 dazu – Himmel, 1985 kostete die 8-MHz-Version satte 800 D-Mark. Außerdem hat der NuXT 1 MByte statisches RAM als Arbeitsspeicher sowie vier Steckplätze für den 8-bittigen ISA-Bus.

Auf dem 8088-kompatiblen V20-Prozessor des Monotech NuXT läuft etwa auch Turbo Pascal 4 unter DOS 6.22.

Mit dem „Advanced Floppy-Controller“ findet sich auch modernere Technik des XT-Nachfolgers IBM-AT, der Formate von 360 KByte bis 2,88 MByte unterstützt. Der SVGA-Grafikadapter mit 9000er-Trident-Chip stammt sogar aus der PS/2-Ära weit diesseits von 1987. Die VGA-Karte steckt in einem PC/104-Bus, der sich auch für andere Zwecke nutzen lässt.

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