c't Extra 2020
S. 118
Wissen
Die Geschichte der Joysticks

Kämpfer und Piloten

Vom Ein-Knopf-Knüppel zum Multifunktions-Cockpit: Geburt und Evolution des Joysticks

Im Rückblick scheint es, Joysticks seien so alt wie das elek­tronische Spiel und dass es lange Zeit kaum eine Alternative zum Knüppel gab. Dabei verging die erste Game-Dekade ohne Joystick, dann ist er zehn Jahre lang in allen Händen. Als Präzisionswerkzeug für ­bestimmte Genres überlebt er bis heute.

Von Winnie Forster

Frühe Computerspiele entstanden in den 1960er- und 70er-Jahren auf DEC-Mainframes und im PLATO-Netzwerk. Als Bedienelemente verwendeten die ersten Gamedesigner – verspielte Studenten und Forscher – die an den Computerterminals vorhandenen Tasten, Schalter und Rädchen. Steuerknüppel kannte man zwar zum Bedienen von Fahrzeugen und Maschinen, aber nicht von Rechnern, Terminals und Mainframes.

So wurde das Proto-Computerspiel „Tennis for Two!“ 1958 mit Knopf und Drehregler bedient. Das erste Computerspiel „Spacewar!“ von 1962 nutzte vier Schalter, das Ur-„Adventure“ 1976 eine alphanumerische Tastatur. Für Bildschirm-Action, Rechts- und Linksbewegungen und Rotation erwiesen sich Drehknöpfe und Potenziometer als gut geeignet – sie waren schnell zur Hand und billig.

Kommentieren