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DNA speichert das Menschheitswissen

Ein Industriekonsortium unter der Führung von Microsoft und Western Digital will künftig DNA-Speichertechnik vertreiben. Damit ließen sich zehn Spielfilme auf einem Datenträger von der Größe eines Salzkorns abspeichern.

Ein feiner DNA-Film am Boden eines Reagenzglases: genug Material zum Abspeichern von etwa zehn Terabyte.

Bild: Tara Brown / University of Washington

Bereits seit Jahren arbeitet Microsoft gemeinsam mit Forschern der University of Washington an DNA-Speichertechnik. Ein Prototyp aus dieser Kooperation kann bereits digitale Daten in die DNA-Basenpaare kodieren, abspeichern und nach Bedarf auslesen – bitgenau und sicher. Im November ist nun erstmals die DNA Data Storage Alliance an die Öffentlichkeit getreten. Neben Microsoft sitzen der Speicherhersteller Western Digital mit im Boot sowie Biochemiefirmen wie Twist Bioscience und Illumina.

Synthetische DNA kann sehr große Datenmengen auf engstem Raum aufnehmen. 20 Gramm könnten etwa die gesamten derzeit digitalisierten Daten der Menschheit fassen, nämlich etwa 20 Zettabyte (20 Billionen Gigabyte), wie Forscher von Twist Bioscience überschlugen. Probleme bereiten derzeit allerdings die hohen Kosten der Technik und der Zeitbedarf. Beispielsweise erfolgt das Auslesen der Daten mit DNA-Sequenzern von Illumina, wie sie auch in der Genomanalyse zum Einsatz kommen. Lesevorgänge beanspruchen damit viele Stunden. Andererseits erweisen sich DNA-Speicher nicht nur als äußerst kompakt, sondern auch als enorm beständig. Karin Strauss von Microsoft Research verspricht Speicherzeiträume zwischen zweitausend und zwei Millionen Jahren. (agr@ct.de)