c't 26/2020
S. 58
Vorsicht, Kunde
Aktivierungssperre
Vorsicht Kunde

iPolizei

Apple sperrt iPad-Besitzer aus

Wer das Eigentum an einem iPad erwirbt, möchte das Tablet auch ungehindert nutzen ­dürfen. Doch der Hersteller funkt bei ­gebrauchten Geräten gern ­dazwischen, mit merk­würdige­n Argumenten.

Von Tim Gerber

Unter dem Nachlass seiner im Sommer verstorbenen Mutter fand Martin O. ein iPad mini 2 WiFi. Die Mutter hatte es im Juni 2018 über eBay bei einem gewerblichen Händler erstanden, gebraucht für 130 Euro. Der Sohn richtete ihr eine Apple-ID ein und bis zu ihrem Tod im Sommer dieses Jahres nutzte sie es vornehmlich zum Surfen im Internet und für die Kommunikation mit ihren Angehörigen.

Um das iPad mini der Mutter fortan selbst zu nutzen, wollte Martin O. es in den Ausgangszustand zurückversetzen, die persönlichen Daten der Verstorbenen löschen und es mit seiner eigenen Apple-ID verknüpfen. Dazu wählte er zunächst die Option „Alle Inhalte & Einstellungen ­löschen“ in den Einstellungen des Geräts. Nach der Eingabe der Apple-ID der Mutter und ihres Passworts wurde das iPad zurückgesetzt. Danach wollte er das iPad mit seiner eigenen Apple-ID neu einrichten, scheiterte jedoch an einer Aktivierungssperre. Die geforderte Eingabe der Apple-ID der Vorbesitzerin funktionierte nicht. Vielmehr verlangte das Gerät nun für die Aufhebung der Sperre die Eingabe einer gänzlich anderen Apple-ID, die als „5*****@qq.com“ verkürzt angezeigt wurde und die Martin O. völlig unbekannt war. Folglich kannte er auch das zugehörige Passwort nicht und konnte das iPad nicht aktivieren.

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