c't 13/2020
S. 182
Story
Bergbautrojaner

Bergbautrojaner

Von Martin Kreft

Die Männer hatten ihre rostigen Eisenspinde bereits ­leer geräumt und begannen, die wenigen Geräte abzubauen, die mitgenommen werden sollten. In dem großen, hohen Raum mit den kahlen grauen Wänden hallten ihre Stimmen und alle Geräusche noch stärker als sonst. Die offenen Spindtüren sahen sie an wie vorwurfsvolle Totenfratzen.

Die schweren Stiefel der Bergarbeiter, die durch diesen Saal gingen, donnerten über den dunklen, zerkratzten ­Metallboden. Die fünf Männer, die konzentriert an den ­wenigen noch fahl leuchtenden Monitoren saßen, blickten nur kurz auf, nickten den Kollegen stumm zu und fuhren dann damit fort, die letzten Kontrollen durchzuführen, um die Geräte schließlich ganz herunterzufahren. Es wurde still in den Räumen. Das dumpfe Hintergrundrumpeln, das die Maschinen verursachten, wenn sie sich durch das Gestein gruben, ebbte langsam ab.

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