c't 13/2020
S. 172
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Plötzlich unleserliche Schrift

Ich habe in den Einstellungen am PC die Systemauslastung unter Windows 10 optimiert. Jetzt sehen alle Schriften im Browser, Mail-Programm, Textverarbeitung etc. extrem dünn und unleserlich aus. Wie bekomme ich den alten Zustand zurück?

Sie haben vermutlich in den Leistungsoptionen die visuellen Effekte für optimale Leistung angepasst. Klicken Sie auf das Windows-Symbol und geben „Leistung“ ein – währenddessen sollte Windows bereits die „Darstellung und Leistung von Windows anpassen“ in der Systemsteuerung anbieten. Wählen Sie darin „Für optimale Darstellung anpassen“, gehen Sie anschließend auf „Benutzerdefiniert“ und deaktivieren Sie alle Effekte, die Sie nicht benötigen. Durch das Häkchen bei „Kanten der Bildschirmschriftarten verfeinern“ sollten beispielsweise Schriften glatter und satter geraten. Prüfen Sie die jeweiligen Effekte durch einen Klick auf „übernehmen“. Auf diese Weise können Sie einen Kompromiss zwischen Leistung und Darstellung erzielen. Zusätzlich können Sie auch Cleartype (wieder) aktivieren: Klicken Sie auf das Windows-Symbol und geben „Cleartype“ ein, die Windows-Suche bietet dann an, ­Cleartype-Text anzupassen. (uk@ct.de)

Ist die Schriftdarstellung unter Windows ausgefranst, könnte es sein, dass Sie in den Windows-Leistungsoptionen die ­Option „Kanten der Bildschirmschrift­arten verfeinern“ ausgeschaltet haben.

Smartspeaker passiv betreiben

Ich habe zwei smarte Regallaut­sprecher von Raumfeld (Teufel), bei denen der Netzwerkteil defekt ist. Leider haben sie keinen Eingang, um sie an einem Verstärker als reine Passivboxen zu betreiben. Kann man die irgendwie retten?

Einen Versuch ist es Wert. Bei den ­vernetzten Stereo-Sets von Teufel/Raumfeld ist die Netzwerk- und Verstärkertechnik nur jeweils in einem der zwei Lautsprecher verbaut. Der passive Zwilling ohne Stromanschluss lässt sich also schon von Haus aus direkt an einen Verstärker anschließen. Um den Speaker mit der Technik im Bauch ebenfalls zu nutzen, braucht es einen Schraubendreher und eventuell einen Lötkolben.

Der aktive Speaker ist ebenfalls mit einer Frequenzweiche ausgestattet und wie sein Bruder aufgebaut. Man muss ­lediglich die internen Lautsprecher­anschlüsse vor der Frequenzweiche abtrennen und auf die Klemmen legen, über die ursprünglich der passive Gegenpart getrieben wurde. Danach lassen sich die Netzwerklautsprecher als Passivboxen nutzen. (sha@ct.de)

Und was ist mit Backup-Programm XY?

In Ausgabe 10/2020 hat c’t Konzepte für Emotet-sichere Backups vorgestellt. Etwas enttäuscht war ich, dass das von mir verwendete Backup-Programm dabei keine Erwähnung gefunden hat. Hat c’t an dem Programm etwas auszusetzen?

Dass wir das von Ihnen favorisierte Backup-Programm in c’t nicht erwähnen, liegt nicht daran, dass wir es schlecht finden, sondern dass wir schlicht keine Meinung dazu haben. Wir schauen uns zwar immer wieder mal Backup-Programme an, doch es gibt so viele Kandidaten, dass wir nicht alle detailliert testen können: Wenn Sie beispielsweise online unter heise.de/download nach „Backup“ suchen, finden Sie aktuell 371 Treffer.

Wenn Sie mit Ihrem Programm zufrieden sind, spricht also nichts dagegen, es weiter einzusetzen. Ob damit erzeugte Backups wirklich zuverlässig sind, können Sie mit den Ausführungen in c’t 10/2020 ab Seite 16 abklopfen. Alarmsignale sind beispielsweise der Einsatz eines proprietären Archivformats, fehlende Protokolle oder nur unter bestimmten Bedingungen wiederherstellbare Sicherungen, etwa weil die dafür nötige Software nur unter Windows läuft. Wenn Sie das Abklopfen sparen wollen, greifen Sie zu den in der gleichen Ausgabe auf den Seiten 22 und 26 vorgestellten Backup-Konzepten. Von denen wissen wir, dass sie sich im Alltag bewähren, weil sie genau das bei uns schon seit Langem tun. (axv@ct.de)

Excel-Tabelle von weißen Flächen verdeckt

Eine seit vielen Jahren genutzte Excel-Tabelle zeigt plötzlich beim Öffnen eine riesige weiße Fläche über den ersten Dutzenden Zeilen und Spalten. Die übrige Tabelle funktioniert, auch die Inhalte hinter der Fläche scheinen unbeeinträchtigt zu sein. Wie bekomme ich den Kasten weg?

Möglicherweise handelt es sich hierbei um fehlerhafte Zeichenobjekte, die dadurch entstehen, dass man die Tabelle auch mit Libre- oder OpenOffice genutzt hat. Besonders mit Kommentaren, speziell deren Hintergrundflächen, gehen diese Office-Programme wohl etwas anders um als Microsoft Excel.

Wenn Sie nur schnell weiterarbeiten wollen, gehen Sie in Excel auf „Auswahlbereich“, zu finden entweder im Start-Ribbon unter (ganz rechts) „Suchen und Auswählen“ oder im Anordnen-Bereich des Seitenlayout-Ribbons. Es öffnet sich rechts neben der Tabelle ein Fenster „Auswahl“ mit den Kommentaren und darunter mit weiteren Zeichenflächen. Klicken Sie oben auf „Alle ausblenden“ dann sollte der weiße Kasten verschwunden sein. Auch Ihre Kommentare sind nun unsichtbar. Um sie einzublenden, müssen Sie sie einzeln in dieser Liste wieder anklicken.

Um den Kasten zu löschen, aktivieren Sie in „Suchen und Auswählen“ den Punkt „Objekte auswählen“. Klicken Sie dann auf das weiße Feld, worauf es (wie bei der ­Objektauswähl üblich) von neun kleinen Quadraten eingerahmt wird. Tippen Sie nun Entf oder Strg+X. Eine von uns lange genutzte Tabelle enthielt allerdings nahezu einhundert solcher„CustomShape 1“-Objekte, was ein einzelnes Löschen mühsam machte.

Schneller geht es in einem solchen Fall, wenn Sie in „Suchen und Auswählen“ den Punkt „Inhalte auswählen…“ und dann „Objekte“. Nun sind alle Zeichenobjekte ausgewählt und Sie können Sie auf einen Rutsch mit der Entf-Taste löschen. In unserer Tabelle blieben allerding ein halbes Dutzend Zeichenobjekte mit dem identischen Namen „_x0000_t202“ übrig, die wir weiterhin ausblenden mussten. Sie wurden von Libre/OpenOffice angelegt und wir kennen keinen Weg, sie zu löschen.

Nach dem Speichern und nächsten Öffnen zeigte die Tabelle weiterhin ein seltsames Verhalten: Kommentare hatten keinen weißen Hintergrund mehr, sondern einen durchscheinenden Pfeil. Eine Reparatur anders als durch Neuanlegen des Kommentars ist uns nicht geglückt. Eine Reparatur von LibreOffice aus führte zum gleichen Ergebnis: Die Kästen waren zwar weg, aber die _x0000-Felder blieben und die Kommentare waren transparent. Letztlich ließ sich die Tabelle nur reparieren, indem wir Inhalte und Formatierung in eine neue Tabelle kopiert haben die Kommentare mussten wir aber einzeln neu anlegen. (jow@ct.de)

Windows-Rechner zu schnell für die Domäne

In einer Windows-Domänenumgebung können sich manchmal Nutzer an bestimmten Rechnern nicht in der Domäne anmelden. Außerdem werden Gruppenrichtlinien ab und an einfach nicht übernommen. Neuinstallation der betroffenen Rechner hilft nicht. Was ist läuft da schief?

Sie sind vermutlich Opfer einer gutgemeinten Beschleunigungsmaßnahme von Microsoft geworden. Microsoft hat alles darauf gesetzt, dass ein Nutzer beim Start möglichst schnell den Desktop sieht. Dabei warten die Rechner nicht mehr auf die Netzwerkverbindung, die manchmal ein paar Sekunden länger braucht. Windows meldet bekannte Nutzer zur Not noch offline aus dem Cache und ohne Rücksicht auf Verluste an der Domäne an. Gerade beim schnellen Booten von SSD führt diese Optimierung zu Problemen. Zum Glück können Sie Windows per Gruppenrichtline zwingen, auf das Netzwerk zu warten. Aktivieren Sie das GPO unter: „Computerkonfiguration/Administrative Vorlagen/System/Anmeldung/Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten“.

Wenn Clients nicht mehr auf Gruppenrichtlinien hören, weil sie zu schnell sind, können Sie natürlich auch von dieser GPO nichts mitbekommen. Dann hilft nur ein manuelles gpupdate /force auf der Kommandozeile der  betroffenen Geräte. In Zukunft warten diese dann brav auf die Netzwerkverbindung. Im schlimmsten Fall sieht der Nutzer einige Sekunden lang einen Wartekringel, dafür können Sie sich wieder auf Ihre GPOs verlassen. (jam@ct.de)

In den Gruppenrichtlinien etwa von Windows 10 Pro lässt sich auswählen, dass der Rechner beim Start auf das Domänennetzwerk warten soll.

GFlops-Leistung von Prozessoren ausrechnen

Im Artikel „Benchen wie die Profis“ in c’t 11/20 stellen Sie das Programm Flops vor. Wie kann ich überprüfen, ob mein Prozessor dabei die volle Leistung bringt?

Flops misst die Gleitkommaleistung von Desktop-, Notebook- und Serverprozessoren mit verschiedenen modernen Befehlssatzerweiterungen wie AVX (Advanced Vector Extensions) und FMA3 (Fused multiply-add mit drei Operanden). Typischerweise vergleicht man bei CPUs die Performance bei doppelter Genauigkeit mit 64 Bit (FP64, Double Precision/DP) in der Einheit Flops (Floating Point Operations Per Second).

Dieser Wert lässt sich nachprüfen, weil man die maximale Gleitkommaleistung einer CPU leicht berechnen kann. Die Formel dafür lautet: Kernanzahl × Taktfrequenz in GHz × CPU-Instruktionen pro Takt = Rechenleistung in GigaFlops. Die Kernanzahl bezieht sich allein auf die physischen Kerne, SMT oder Hyper-Threading zählen nicht mit hinein. Die Takt­frequenz ist bei modernen CPUs jedoch gar nicht so einfach zu bestimmen, weil diese durch den Turbo je nach Auslastung der Recheneinheiten und verfügbarem thermischen Budget schwankt. Den aktuellen Takt zeigen Tools wie CPU-Z oder HWInfo64 an, die Anzeige des Task-­Managers von Windows 10 ist dafür zu unzuverlässig. Beim Zwölfkerner Ryzen 9 3900X lag die Taktfrequenz bei Volllast mit AVX2/FMA3 ungefähr bei 4,15 GHz.

Die Zahl der Instruktionen pro Takt bestimmt die Architektur: Die zwei 256 Bit breiten FMA-Einheiten eines Zen-2-Kerns können jeweils zwei Operationen abarbeiten und kommen somit zusammen auf 16 FP64-Operationen pro Taktzyklus. Dieser Wert gilt auch für Intels Desktop- und Notebook-CPUs der Serien Core i-4000 bis Core i-10000 sowie für die Ice-Lake-­Mobilprozessoren Core i-1000G. Letztere haben nur eine FMA-Einheit, aber diese kann per AVX-512 doppelt so breite Befehle ausführen. Die Core-X-CPUs schaffen mit zwei solcher Einheiten 32 Flops pro Takt. Ryzen-Prozessoren der ersten beiden Generationen (Zen, Zen+) kommen lediglich auf 8 FP64-Operationen.

Multipliziert man nun die 12 Kerne des Ryzen 3900X mit 4,15 GHz Takt und 16 Operationen pro Takt, kommt man auf 796,8 GFlops, was sich mit unserem Messwert von 788 Milliarden Gleitkomma­operationen pro Sekunde recht genau deckt. (chh@ct.de)

Das Programm Flops misst den Durchsatz des PC-Prozessors (hier ein Intel Core i5-8250U)  bei verschiedenen Instruktionen und hilft so, dessen Leistungsfähigkeit einzuschätzen.

Unerklärliche Prozessorlast bei älterem Notebook

Mein acht Jahre altes Lenovo ThinkPad X220 mit Core i7 leistet mir noch gute Dienste, aber seit dem Update auf Windows 10 stört mich die kurze Akkulaufzeit. Der Prozess „System“ belastet den Prozessor ständig mit etwa 30 Prozent und der taktet nicht herunter. Kann man das abstellen?

Eine CPU-Last von etwas mehr als 25 Prozent bei gleichzeitig hoher Taktfrequenz deutet bei einem Dual-Core-Prozessor mit Hyper-Threading darauf hin, dass irgendein laufender Prozess einen Kern voll auslastet. Leider verrät der Task-Manager oft nicht genau, zu welcher Software oder welchem Treiber der belastende Prozess gehört. Wenn man das weiter untersuchen möchte, kann man den „Process Explorer“ verwenden, aber das braucht Einarbeitungszeit (siehe c’t 16/2019, S. 140).

Manchmal sind es fehlerhafte Treiber, die derartige Probleme verursachen, etwa für WLAN-Adapter oder Kartenleser. Falls der Notebook-Hersteller für das jeweilige Gerät keine Windows-10-Treiber anbietet, kommt man manchmal mit welchen für Windows 8/8.1 weiter. Wenn sich nichts findet, können Sie probeweise mal „verdächtige“ Geräte via Geräte-Manager deaktivieren. Beim ThinkPad X220 soll etwa der SD-Kartenleser (vom Zulieferer Ricoh) ein solcher Störenfried sein.

Ab und zu scheint es auch mit zusätzlichen Virenscannern Probleme zu geben; die kann man probeweise deinstallieren und stattdessen auf den Windows Defender vertrauen. (ciw@ct.de)

Windows-10-Hintergrund einfarbig

Ich möchte den standardmäßigen Windows-10-Bildschirmhintergrund loswerden und hätte lieber eine einfarbige Fläche. Die Hintergrund-Option unter „Anzeige“ ist auf meinem Rechner allerdings gesperrt.

Es gibt einen Weg, um zumindest einen einfarbig schwarzen Hintergrund zu erzeugen. Und zwar über die Einstellungen für erleichterte Bedienung. Tippen Sie dazu auf das Windows-Symbol und geben „seh“ ein. Die Windows-Suche bietet Ihnen dann die „Seheinstellungen für erleichterten Zugang“ an. Nach einem Klick darauf scrollen Sie in der rechten Hälfte des nun eingeblendeten Fensters herunter zur Option „Desktophintergrundbild anzeigen“ und deaktivieren diese. (csp@ct.de)

In den „Seheinstellungen für erleichterten Zugang“ lässt sich das Desktop-Hintergrundbild von Windows 10 auch dann abschalten, wenn die ­Anzeige-­Einstellung gesperrt ist.

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