c't 13/2020
S. 136
Wissen
Simulation
Bild: Stefan F. Sämmer/Uni Mainz

Corona virtuell bekämpfen

Bekannte Medikamente stoppen das Virus in der Simulation

Von 42.000 Wirkstoffen hemmen zehn den Covid-19-Erreger in ­Computersimulationen effektiv. ­Darunter sind vier zugelassene ­Hepatitis-C-Präparate.

Von Arne Grävemeyer

Auf der Suche nach einem Wirkstoff gegen das neue Corona-Virus SARS-CoV-2 erkannte ein Programm auf dem Supercomputer Mogon II an der Mainzer Universität eine Reihe interessanter Wirkstoffe. Per Virtual Drug Screening hatte sich ein Team um Professor Dr. Thomas Efferth in Simulationen auf die Suche nach einem Heilmittel begeben. Außerhalb von Pandemien nutzt Efferth die Screening-­Verfahren, um Wirkstoffkandidaten gegen Krebs zu identifizieren. Mitte Januar startete er sein Anti-Corona-Projekt.

Rund 42.000 Substanzen bezogen die Forscher in ihre Suche ein, darunter Naturstoffe, experimentelle Wirkstoffe und 1577 zugelassene Präparate aus einer FDA-­Bibliothek (Food and Drug Administra­tion, USA). Für alle berücksichtigten Wirkstoffmoleküle lagen deren räumliche Strukturen als 3D-Daten im SDF-Format vor (Structure Data File).

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