c't 13/2020
S. 33
Titel
Programmiersprachen: Haskell
Quelle: haskell.org

Aus dem Elfenbeinturm

Haskell: Funktionale Programmierung für fehlerarme Software

Die schönste Geistesverrenkung, seit es Programmiersprachen gibt und hochgradig suchterzeugend: Das ist Haskell. Nach dreißig Jahren Entwicklung ist die ursprünglich rein akademische Sprache reif für die Praxis.

Von Harald Bögeholz

Haskell gilt als schwierig zu lernen und als praxisuntaugliches Spielzeug für Akademiker. An Ersterem ist was dran und Haskell ist sicherlich ein Underdog unter den Programmiersprachen. Es taugt aber sehr wohl für praktische Großprojekte. So hat etwa Facebook vor einigen Jahren seine Software zur Spam-Erkennung komplett auf Haskell umgestellt und dabei sogar Code an die Open-Source-Community zurückgegeben. Apropos Open Source: Das Haskell-Ökosystem ist komplett quelloffen, der optimierende Compiler ghc läuft unter Linux, Windows und macOS.

Wer bereits in einer imperativen Sprache wie C++, Java oder Python programmiert, muss bei Haskell komplett umlernen, denn die Sprache ist rein funktional. Ein Programm besteht aus Funktionen im mathematischen Sinne: Ihr Rückgabewert hängt nur von den Eingabewerten ab. Ruft man eine Funktion wiederholt mit denselben Eingabewerten auf, so ist das Ergeb­nis garantiert immer dasselbe.

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