c't 11/2020
S. 24
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Fritzbox: DynDNS

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Fritzbox: DynDNS mit IPv6 leicht gemacht

Immer mehr Internetanbieter ver­geben aufgrund von Knappheit keine öffentlichen IPv4-Adressen mehr an ihre Kunden. Für den Zugriff aus dem Internet bleibt dann nur IPv6. Herkömmliches DynDNS funktioniert damit jedoch nicht. Doch DynDNS mit IPv6 einzurichten ist kein Hexenwerk und lohnt sich auch, wenn Sie noch eine öffentliche IPv4-Adresse haben.

Von Andrijan Möcker

Wer Netzwerkgeräte von unterwegs komfortabel erreichen möchte, nutzt normalerweise dynamisches DNS. Damit erspart man sich, die aktuelle IP-Adresse nachzuschlagen. Stattdessen sorgt ein Client im Router oder auf einem Rechner dafür, dass der DynDNS-Dienstleister immer die aktuelle IP-Adresse kennt und die konfigurierte DynDNS-Domain immer darauf verweist. Mit der veralteten IP-Version 4 ist das leicht überschaubar: Dabei hat nur der Router eine öffentliche Adresse, die er an den Dyn­DNS-Anbieter übermittelt und mittels Netzwerkadressübersetzung (NAT) allen Geräten für ausgehende Verbindungen bereitstellt. Eingehende Verbindungen werden per Portweiterleitung dem richtigen Gerät zugeordnet.

Mit IPv6 ändert sich das: Der Router erhält statt nur einer Adresse einen ganzen Adressblock, sodass alle Geräte hinter dem Router über eine eigene öffentliche IP-Adresse erreichbar sein können. Dadurch entfällt die Netzwerkadressübersetzung genauso wie die Portweiterleitung – stattdessen richtet man im Router eine Portfreigabe ein. Folglich benötigt man für jedes freizugebende Gerät einen eigenen DynDNS-Hostnamen. Doch das hat auch Vorteile: Unterschiedliche Hosts können an einem Anschluss die gleiche Portnummer belegen, sodass die Qual der Wahl wie bei IPv4 entfällt. Weiter kann jedes Gerät eine individuelle Domain erhalten, die ausschließlich auf seine Adresse zeigt.

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