c't 10/2020
S. 124
Wissen
Mobilfunk-Notruf
Bild: Albert Hulm

Hilfe mit Bild und Ton

Retter peppen den mobilen Notruf auf

Mit neuer Technik können Rettungsleitstellen bei eingehenden Notrufen den Standort des Anrufers ermitteln. In Zukunft könnten Notrufende sogar ihre Smartphone-Kamera ­freigeben – wenn Netz und Betreiber mitspielen.

Von Michael Link und Urs Mansmann

Notrufe werden in den Mobilfunknetzen stets vorrangig behandelt. Schon in den GSM-Netzen (2G) wurden normale Gespräche beendet, wenn ein Notruf aufzubauen war und die Kapazität nicht ausreichte. Außerdem konnten schon kurz nach der Einführung des Dienstes Not­rufe auch in ansonsten gesperrten Fremdnetzen abgesetzt werden.

Allerdings haben die Netzbetreiber in vielen Ländern, darunter Deutschland, bereits vor vielen Jahren eine Einschränkung eingeführt: Ein Notruf ist nur noch mit eingelegter SIM-Karte möglich. Der alte Tipp, für eventuelle Notrufe ein Handy ohne SIM-Karte ins Handschuhfach des Autos zu legen oder dem Schulkind mit in den Ranzen zu geben, ist also nicht mehr gültig. Grund dafür war der massenhafte Missbrauch zu Testzwecken. Über die SIM-Karte lässt sich der Urheber eines missbräuchlichen Anrufs leichter ausfindig machen, so die Hoffnung der Anbieter und der Betreiber von Rettungsleitstellen, die beim Notruf eng zusammenarbeiten.

Kommentare lesen (6 Beiträge)

Videos