c't 26/2019
S. 100
Test & Beratung
Cloud-Gaming
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Bild: Thorsten Hübner

Die Spaß-Clouds

Cloud-Gaming-Dienste Google Stadia & Co.

Top-Spiele ohne lärmenden Gaming-PC oder Spielkonsole: Das sollen Cloud-Gaming-Angebote wie das kürzlich gestartete Google Stadia, Playstation Now, Shadow und GeForce Now möglich machen. Wie funktionieren sie in der Praxis?

Gerät einschalten, losspielen: Das soll mit Cloud-Gaming klappen. Mit Spiele-PC oder Konsole sieht die Realität besonders für Gelegenheitszocker ganz anders aus. Gerade wenn Konsole oder PC ein paar Wochen nicht eingeschaltet waren, steht oft genug ein wahrer Update-Exzess auf dem Plan. Zeitraubende Betriebssystem-Updates und Gigabyte-große Spiele-Patches klauen kostbare Spielzeit.

Der für viele größte Vorteil am Cloud-Gaming ist aber nicht nur die Zeitersparnis: Man braucht keinen leistungsstarken PC oder eine Konsole, stattdessen genügt ein bescheidenes Systemchen, das am Netz hängt und einen Videostream anzeigen kann. Statt auf Hardware in den eigenen vier Wänden laufen die Spiele schließlich auf Servern in Rechenzentren. Maus-, Controller- oder Tastaturbefehle werden an die Server geschickt, die wiederum senden einen Videostream zurück. Die eigene Hardware ist lediglich fürs Schicken der Steuerbefehle und das Anzeigen des Videostreams zuständig, dafür reichen auch leistungsschwache Geräte wie (alte) Notebooks, Smartphones oder – wie bei Google Stadia – HDMI-Streaminggeräte wie Chromecast Ultra.

Für diesen Artikel haben wir vier Cloud-Gaming-Angebote getestet: Nvidias GeForce Now, Googles Stadia, Sonys Playstation Now und Shadow vom gleichnamigen französischen Start-up. Während Shadow einen kompletten, frei bespielbaren Windows-PC in der Cloud bereitstellt, darf man bei den anderen drei Anbietern nur bestimmte unterstützte Spiele nutzen. Bei Stadia muss man jeden Titel extra kaufen (auch wenn man ihn bereits auf einer anderen Plattform besitzt), bei GeForce Now reicht es zumindest, den Titel in der eigenen Steam-, Uplay- oder Battle.net-Bibliothek zu haben. Playstation Now bietet eine Flatrate mit mehr als 650 Spielen – streamt aber lediglich mit 720p-Auflösung. GeForce Now beherrscht 1080p, Shadow und Stadia sogar 4K. Microsoft scharrt übrigens auch bereits mit den Hufen: Anfang nächsten Jahres soll ihr Streamingdienst xCloud mit über 50 Spielen als Flatrate-Abo an den Start gehen.