c't 23/2019
S. 86
Test & Beratung
Prozessor
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Ryzen-Facelift

Der Quad-Core-Kombiprozessor Ryzen 3 3200G soll in günstigen Allround-PCs eine Grafikkarte überflüssig machen.

Der Ryzen 3 3200G taktet etwas langsamer als der Ryzen 5 3400G, kostet mit einem Straßenpreis von rund 95 Euro aber 50 Euro weniger. Beide CPUs treten zwar mit einer 3000 in der Bezeichnung an, gehören aber architektonisch noch zur zweiten Ryzen-Generation: Im Vergleich zum Ryzen 5 3400G fehlt den vier Zen+-Kernen des Ryzen 3 3200G Simultaneous Multithreading (SMT) und bei der integrierten Vega-Grafik sind nur 8 statt 11 Compute Units à 64 Shader-Einheiten aktiv.

Bei der Zen+-Architektur hat AMD an einigen Stellgrößen gedreht, um die Performance zu verbessern: Die Latenzen beim Cache- und Speicherzugriff sind etwas kürzer als bei den Zen-Rechenwerken des direkten Vorgängers Ryzen 3 2200G. Außerdem kann der modernisierte Kombiprozessor nun offiziell DDR4-2933 ansteuern, wovon unter anderem die integrierte Vega-8-GPU profitiert. Im synthetischen 3D-Benchmark 3DMark klettert die Performance von 2564 auf 2748 Punkte, was einem Zuwachs von 7 Prozent entspricht. Für moderne 3D-Spiele in Full-HD-Auflösung reicht die Puste der integrierten Grafik zwar selbst in niedriger Qualität nicht. Aber die GPU entlastet die vier CPU-Kerne bei der Wiedergabe moderner Videoformate wie beispielsweise HEVC/H.265. Die Vega 8 kann abhängig von den vorhandenen Anschlüssen am Mainboard über HDMI 2.0 und DisplayPort 1.2 bis zu drei 4K-Displays mit 60 Hz ansteuern.