c't 1/2018
S. 86
Test
Bluetooth-Lautsprecher
Aufmacherbild

Musikalische Wegbegleiter

12 tragbare Bluetooth-Lautsprecher im Test

Wer seinen tragbaren Musikschatz auf dem Smartphone voll auskosten will, braucht einen flexiblen Bluetooth-Lautsprecher. Manche Boxen sind wasserfest, befeuern die Pool-Party und laden dabei sogar das Handy auf.

Zur Raumbeschallung taugen Smartphones nur eingeschränkt: Mit den eingebauten Lautsprechern machen Musik und Filme keinen großen Spaß.

Doch es gibt gute Alternativen zum Handy-Gekrächze. Kompakte Bluetooth-Lautsprecher passen in den Rucksack, halten dank Akku mehrere Stunden ohne Tankstopp an der Steckdose durch und liefern einen deutlich besseren Klang. So kann man zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Freien seine Lieblingssongs auch mit Freunden genießen. Wir haben zwölf solcher portablen Bluetooth-Lautsprecher getestet.

Zum Testfeld gehören die Outdoor-Lautsprecher JBL Flip 4 und UE Boom 2, die sich dank Wasserschutzstandard IPX7 auch für Pool-Partys eignen. Daneben haben wir uns die Lautsprecher Beats Pill+, Boses Soundlink Revolve, Ankers Soundcore 2 und den Teufel Bamster Pro angeschaut. Alle drei sind aufgrund ihres sehr kompakten Formfaktors besonders flexibel einsetzbar. Der Dockin D Fine, Libratones Zipp Mini und der Marshall Kilburn lassen im Rucksack nur noch wenig Platz für Snacks und Getränke, bringen dafür aber auch besser besuchte Feiern in Schwung.

Samsungs Bottle und Sonys SRS-XB30 haben zusätzlich noch die passende Lichtshow im Angebot. Der Sony-Lautsprecher wertet mit einheizenden Lichteffekten die Party auf, während sich Samsungs Bottle eher als Musik trällerndes Nachttischlämpchen versteht. Das vermeintliche China-Schnäppchen Bluedio CS-4 ist auch auf Amazon verfügbar und rundet das Testfeld ab. Die bei Ali-Express bestellte Asia-Alternative Xiaomi Mi Square II wurde bei der Einfuhr vom Zoll beschlagnahmt und vernichtet.

Soundqualität

Alle getesteten Bluetooth-Lautsprecher klingen besser als die Boxen gängiger Smartphones. Samsungs Bottle, der Bluedio CS-4 und der Anker Soundcore 2 sind mit etwa 50 Euro die günstigsten Geräte im Testfeld. Das merkt man auch am Ton. Samsungs Bottle ist besonders schwach auf der Brust. Der Nachttischlautsprecher ist besser dazu geeignet, am Abend noch entspannt ein Audiobuch zu hören als großen Feiern einzuheizen. Die Mitten sind betont, sodass Stimmen klar herauszuhören sind.

In der Lux-App für Samsung Bottle kann man zwischen Beleuchtungsprofilen wählen.

Der Soundcore 2 und der CS-4 werden deutlich lauter, haben aber ihre Mühe, den Ton dabei sauber wiederzugeben. Gerade der Bluedio klingt bei höherer Lautstärke so, als würde er sich heiser die Seele aus dem Leib schreien. Die Höhen zischen, das Gehäuse rattert, die Bässe verschwinden. Der Anker Soundcore 2 ist in den Tiefen ebenfalls zurückhaltend, hat die Höhen dafür aber besser im Griff.

Den wuchtigsten Ton liefert der große Marshall Kilburn. Der optisch an Gitarrenverstärker angelehnte Lautsprecher klingt dynamisch, klar und detailliert. Mit den Drehreglern an der Lautsprecher-Oberseite kann man Bass und Höhen direkt an seine Wünsche anpassen. Dreht man den Bassregler hoch, lässt der Kilburn die Tischplatte beben. Bassfreunde haben ihren Spaß, ganz neutral klingt der Kilburn aber nicht.

Die UE-Boom-App sieht schlicht aus, bietet allerdings neben der Lautstärkeregelung zahlreiche Funktionen.

Die beiden Audio-Kegel Bose Revolve und Libratones Zipp Mini füllen durch ihre runde Form den Raum auch dann gut aus, wenn man sie in dessen Mitte stellt. Beide produzieren klaren Sound und ordentliche Bässe, der Libratone klingt trotz seiner leicht gedämpften Mitten etwas kraftvoller. Die Tonqualität von Teufels Bamster Pro kommt im Vergleich mit den anderen hochpreisigen Geräten zu drucklos rüber, er klingt etwas blechern und unsauber. Außerdem stört ein deutlich hörbares Summen bei bestimmten Frequenzen den Musikgenuss.