Luftloser Reifen: Michelin lässt erstmals Uptis rollen

Auf der IAA in München können Besucher erstmals einen Reifen testen, der nicht aufgepumpt werden muss.

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Statt Druckluft sorgen Lamellen in Michelins Reifen für die nötige Stabilität.

(Bild: Michelin)

Lesezeit: 2 Min.

Der französische Autozulieferer Michelin zeigt seinen "luftlosen Reifen" auf der IAA Mobility in München. Messebesucherinnen und -besucher können erstmals mit dem Uptis fahren, es sei kein Unterschied zu herkömmlichen Reifen zu spüren, betont Michelin gegenüber heise online.

"Luftlos" ist dabei nicht ganz korrekt, der Reifen enthält sehr wohl Luft, allerdings muss sie im Gegensatz zu gewöhnlichen Pneus nicht mit Überdruck im Reifen bleiben. Daher sei der Reifen pannensicher und wartungsfrei, meint Michelin. Für die Elastizität sorgen ein Aluminiumrad mit einer flexiblen Tragstruktur aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK); flexible, hochresistente Kunststoffspeichen sind untrennbar mit der profilierten Lauffläche verbunden. So steht das Kürzel Uptis für Unique Punctureproof Tire System.

Uptis ist eine Weiterentwicklung einer Idee, an der die Franzosen seit zehn Jahren arbeiten und die sie 2017 vorgestellt hatten. Für den "Vision Concept" genannten Prototyp wurde ein umweltfreundliches Material in eine korallen- oder lungenbläschenartige Struktur gebracht, die an einen Schwamm erinnert. Zur Idee gehörte auch, den Reifen zu vernetzen und dass die Lauffläche mit einem 3D-Drucker erneuert werden kann. 2019 hatte Michelin die Weiterentwicklung des "Vision Concept" vorgestellt, die das Unternehmen nun weiterverfolgen und bis 2024 zur Serienreife bringen will.

Michelins "luftloser Reifen" (10 Bilder)

Zwei Männer, die sich uns nicht vorgestellt haben, fassen den Uptis an, der nun in München erstmals rollt.
(Bild: Michelin)

Insgesamt strebt Michelin an, den Anteil biologisch erzeugter oder recycelter Materialien in seinen Reifen bis 2030 auf 40 und bis 2050 auf 100 Prozent zu erhöhen. Das gelte auch für die Uptis, erläuterte eine Michelin-Sprecherin gegenüber heise online. Also könnten die "luftlosen Reifen" auch aus PET-Flaschen oder Joghurtbecher hergestellt werden. 2024 sollen die ersten Reifen, die recycelte Plastikabfälle enthalten, vom Band rollen. Dabei arbeitet Michelin mit Carbios und Pyrowave zusammen.

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(anw)