c't 4/2017
S. 33
News
Spiele

Viva Amiga: Doku über Kultrechner

Für Amiga-Fans und solche, die es werden wollen: Die Crowd-finanzierte Doku ist nach sechs Jahren fertig.

Der Commodore Amiga genoss in seiner Glanzzeit regelrechten Kultstatus und hat auch heute noch viele Anhänger. Zachary Weddington ist ein besonders engagierter Fan und hat Mitte 2011 über Kickstarter knapp 30.000 US-Dollar eingesammelt, um einen Film über seinen Lieblingsrechner zu finanzieren.

Knapp sechs Jahre später ist das Projekt fertig und dokumentiert die Geschichte des Amiga von den Anfängen über die Escom-Zeit bis heute. Den Löwenanteil machen Interviews mit den Entwicklern und Wegbegleitern aus. Es gibt aber auch historisches Material, das etwa Andy Warhol bei der ersten öffentlichen Präsentation des Amiga zeigt.

„Viva Amiga“ bietet viel Nostalgisches, zeigt aber auch, was Menschen heute noch mit dem Amiga veranstalten, zum Beispiel bei Chiptune-Festivals. Der Film läuft rund eine Stunde, eine in Kürze erscheinende DVD wird dazu Extras enthalten. Viva Amiga ist unter anderem auf iTunes, Amazon Video und Google Play erhältlich und kostet dort zirka 10 Euro. (Maik Schmidt/mfi@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Pillars of Eternity 2 kommt 2018

Die Fortsetzung des Rollenspiel-Hits Pillars of Eternity soll dynamisches Wetter und eine bessere KI bieten.

Mit Pillars of Eternity verzückte Obsidian Entertainment vor zwei Jahren Anhänger klassischer Rollenspiele. Das Geld für die Entwicklung kam von Fans, die über Kickstarter mehr als 4 Millionen US-Dollar zugaben. Jetzt hat Obsidian einen zweiten Teil angekündigt, der ebenfalls von einer Crowdfunding-Kampagne getragen wird. Schon Ende Januar wurde das Finanzierungsziel von 1,1 Millionen US-Dollar um 50 Prozent übertroffen. Ein Video verrät Details zur Story von Pillars of Eternity 2, zeigt erste Gameplay-Szenen mit deutlich hübscherer Grafik und lässt die Entwickler selbst zu Wort kommen. Gegenüber dem Vorgänger soll unter anderem die KI der Gegner aufgebessert worden sein, was dem Spieler taktisch fordernde Kämpfe bescheren soll. Ein neues Wettersystem und authentische NPC-Tagesabläufe lassen auf eine dichte Atmosphäre hoffen, Ladezeiten beim Betreten von Gebäuden sollen entfallen. Pillars of Eternity 2: Deadfire soll im ersten Quartal 2018 auf den Markt kommen. (dahe@ct.de)

Sie wollen wissen, wie es weitergeht?

Xbox Scorpio kommt ohne ESRAM

Microsofts Konkurrenzkonsole zur Playstation 4 Pro läuft derzeit noch unter dem Codenamen „Xbox Scorpio“ und soll Ende 2017 erscheinen. Sie soll dank besonders schneller 3D-Hardware genügend Power für flüssiges Spielen in 4K bieten. Aus einem Whitepaper für Entwickler, in das die englischsprachige Webseite Digital Foundry Einsicht nehmen konnte, geht nun hervor: Microsoft will bei der Scorpio auf den Embedded-Speicher ESRAM verzichten und voll auf einen großen Videospeicher setzen.

Erst dadurch sollen Render-Auflösungen von 4K möglich werden, schließlich fordert diese Auflösung bei 32 Bit Farbtiefe bereits mehr als jene 32 MByte Speicher, die Microsoft derzeit bei der aktuellen Xbox One und Xbox One S als ESRAM einsetzt. Trotzdem sollen Entwickler ihre Spiele weiterhin auf ESRAM optimieren, damit sie auch auf den derzeit aktuellen Konsolen laufen. Überdies dürfte die Scorpio auch viele künftige Spiele ohnehin nicht vollständig in 4K rendern, sondern wie bei Konsolen bisher üblich in geringerer Auflösung. So spart man Rechenkraft, die man entweder für hübschere 3D-Effekte oder eine höhere Bildrate verwenden kann. Die Bilder werden dann per Upscaler in 4K ausgegeben, um den scharfen Bildeindruck zu erhalten.

Alternativ können Render-Techniken wie Sparse Rendering beziehungsweise Checkerboard Rendering auf 4K-Fernsehern einen wesentlich höheren Schärfeeindruck erzeugen, als er mit Full HD möglich wäre. So kann man beispielsweise die Geometrie in 4K rendern, Farbwerte und Co. allerdings in einer geringeren Auflösung. Überdies nutzt Delta Color Compression die bereits vergleichsweise hohe Transferrate der Xbox Scorpio (320 GByte/s, PS4 Pro: 218 GByte/s) effizienter aus.

Der Grafikchip der Xbox Scorpio dürfte den kommenden Vega-GPUs stark ähneln, die AMD noch im ersten Halbjahr 2017 für Desktop-PCs vorstellen möchte. Bisher bekannt ist die theoretische Rechenleistung der Scorpio-GPU: Sie soll 6 TFlops betragen. Zum Vergleich: Sony gibt die Rechenleistung seiner PS4-Pro-GPU mit 4,2 TFlops bei 32-Bit-Genauigkeit (Single Precision) an. (mfi@ct.de)