Smart-TV-Sicherheit: So schützen Sie Ihren Fernseher

Wenn Sie mehr über die Sicherheit von Smart-TVs erfahren möchten, dann lesen Sie unsere tipps+tricks zum Thema.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Max Wall
Inhaltsverzeichnis

Smart-TVs mit Anschluss ans Internet sind aus vielen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. Neben nützlichen Features gibt es allerdings auch potenzielle Sicherheitslücken und Möglichkeiten, ungewollt Daten an Dritte weiterzugeben. Welche Gefahren es genau gibt und wie Sie sich davor schützen können, erklären wir Ihnen im folgenden Artikel.

Smart TVs bringen Funktionen eines Computers oder Smartphones ins Wohnzimmer. Sie können im Internet surfen, Apps downloaden und teilweise sogar Videoanrufe tätigen. Daher können diese Geräte, analog zu Computern, Ziel von Spionage oder Schadsoftware werden. Zum einen drohen Angriffe von Hackern auf schlecht gesicherte Systeme oder auf HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV), zum anderen die ungewollte Preisgabe von Nutzerdaten an Hersteller oder TV-Sender. Laut des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) gibt es zwar aktuell noch keine Anzeichen für große Cyber-Attacken auf Smart-TVs, trotzdem sind die folgenden Schutzmaßnahmen empfehlenswert.

Hinweis: Set-Top-Boxen, Blu-Ray-Player und Spielekonsolen haben oftmals ähnliche Funktionen wie Smart-TVs. Auch hier ist ein vorsichtiger Umgang mit Onlinefunktionen ratsam.

  • Installieren Sie regelmäßig Updates: Halten Sie Ihre Smart-TV-Software aktuell. Installieren Sie automatisch angebotene Updates oder schauen Sie in Ihrem Gerät nach der Update-Funktion. Leider stellen viele Hersteller nach einer gewissen Zeit keine Software-Updates mehr zur Verfügung. Eventuelle Sicherheitslücken könnten auf Ihrem Smart-TV dann offen bleiben.
  • Webcams und Mikrofone abschalten: Manche Smart-TVs bieten Webcams oder Sprachsteuerung an. Schalten Sie Kameras und Mikrofone ab oder deaktivieren die Sprachsteuerung, um nicht selbst beobachtet oder abgehört zu werden.
  • Schalte HbbTV ab: HbbTV gilt als Nachfolger des Teletextes. Auf den meisten Fernsehern wird dieses Angebot mit einem Druck auf den roten Knopf aktiviert. Sie können damit Informationen zum laufenden Programm oder zusätzliche Inhalte wie Mediatheken abrufen. Dabei überträgt HbbTV jedoch auch Daten über Ihr Fernsehnutzungsverhalten an die TV-Sender. Mittlerweile gilt HbbTV auch als potentielles Angriffsziel von Hackern, um Schadsoftware auf Ihren Fernseher zu bringen. HbbTV können Sie im Einstellungsmenü Ihres Smart-TVs abschalten.
  • Installieren Sie Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen: Benutzen Sie ausschließlich den App-Store des Geräteherstellers oder, falls Sie ein Android-TV haben, den Google Play Store.
  • Benutzen Sie den Smart-TV-Browser so selten wie möglich: Da die Browser von Smart-TVs in vielen Fällen nicht so oft aktualisiert werden wie Firefox oder Google Chrome, könnten wichtige Sicherheitstechnologien fehlen. Vermeiden Sie vor allem sensible Bereiche wie Online-Banking.
  • Vermeiden Sie die Eingabe von vertraulichen Daten: Geben Sie beim Surfen über das Smart-TV so selten wie möglich Passwörter oder Adressen ein und achten Sie auf eine verschlüsselte Verbindung (URL beginnt mit https://).
  • Sichern Sie Ihr Heimnetzwerk: Dieser Tipp ist für alle Ihre Netzwerkgeräte nützlich. Sichern Sie Ihr Heimnetzwerk ausreichend ab. Nutzen Sie aktuelle Verschlüsselungsmethoden (WPA2) und verwenden sichere Passwörter. So machen Sie es Hackern schwer, Ihr Netzwerk anzugreifen.
  • Schauen Sie sich die Datenschutzerklärungen der Hersteller an: Prüfen Sie genau, welche Daten die Hersteller erheben und was sie damit machen. Halten Sie in Ihrem Gerät Ausschau nach Einstellungen zum Datenschutz oder der Privatsphäre.
  • Schalten Sie Ihre Internetverbindung ab: Die mit Abstand sicherste, aber vielleicht auch die unpopulärste Methode. Sie brauchen Ihre Internetverbindung nicht, solange Sie mit Ihrem Fernseher nur TV-Programme schauen. Das Risiko einer Sicherheitslücke oder Daten preiszugeben ist dann quasi Null. Apps wie "Netflix" oder "maxdome" und HbbTV-Funktionen (z. B. Mediatheken) können Sie dann nicht nutzen. Falls Sie trotzdem gerne Online-Apps verwenden möchten, können Sie für die Zeit der Nutzung die Verbindung zum Internet herstellen und anschließend wieder trennen.

Absolute Sicherheit haben Sie nur, wenn Sie Ihre Internetverbindung kappen. Das geht natürlich mit einem erheblichen Komfortverlust einher, schließlich sind Smart-TVs auch gerade wegen ihrer Onlinefunktionen populär. Wenn Sie die hier vorgestellten Tipps beherzigen und sich mit den Einstellungen Ihres Gerätes vertraut machen, können Sie, trotz Internetverbindung, Ihren nächsten Fernsehabend entspannt angehen.

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(mawa)