AMD bringt die Radeon RX 7900 GRE für 609 Euro

Die Spielergrafikkarte Radeon RX 7900 GRE ist die schnellere Alternative zur Radeon RX 7800 XT. Sapphires Pulse-Version ist auch noch richtig leise.

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Sapphire Pulse Radeon RX 7900 GRE

Die Radeon RX 7900 GRE erscheint ausschließlich in Form von Herstellerkarten, wie die hier gezeigte Sapphire Pulse.

(Bild: c't)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

AMD stellt die Radeon RX 7900 GRE offiziell für den Retail-Handel vor. Schon seit einiger Zeit tauchen dort immer mal wieder Spielergrafikkarten des Typs Radeon RX 7900 mit dem untypischen Kürzel GRE auf, bisher allerdings ohne AMDs Gunst. Das ändert sich mit der morgigen Markteinführung zu empfohlenen Preisen ab 609 Euro. AMD will mit dem Neuling Nvidias GeForce RTX 4070 Wind aus den Segeln nehmen, die mit Straßenpreisen ab 560 Euro allerdings noch etwas günstiger ist.

GRE steht für Golden Rabbit Edition und referenziert das chinesische Jahr des Hasen. Denn die Radeon RX 7900 GRE war ursprünglich nur für den chinesischen Markt gedacht. Wir haben mit der Sapphire Pulse Radeon RX 7900 GRE jetzt ein Modell getestet, das zeitnah zur Minimal-UVP von 609 Euro erscheint.

Die Grafikkarte schöpft ihre Leistung aus einem von 96 auf 80 Compute-Units abgespeckten Navi31-Chipkombinat aus einem Graphics Compute Die und sechs Memory Cache Dies und liegt damit nominell nur knapp 5 Prozent hinter der RX 7900 XT. Leider schaltet AMD aber auch eine der sechs Shader-Engines im Chip ab. Damit sinkt auch der Durchsatz an Pixeln oder bei der frühen Entfernung verdeckter Oberflächen, um Rechenzeit zu sparen, taktbereinigt um fast 17 Prozent gegenüber der 7900 XT(X), was unsere Messungen bestätigten. Das wiederum führt auch in Spielen zu niedrigeren Bildraten, als es die 5 Prozent weniger Shadereinheiten gegenüber der RX 7900 XT vermuten ließen.

Die Radeon RX 7900 GRE hat außerdem nur 16 statt 20 GByte GDDR6-Grafikspeicher, der auch nur 576 statt 800 GByte/s überträgt. Sie ähnelt in dieser Hinsicht also eher einer RX 7800 XT. Glücklicherweise liegt ihr Preis auch näher an letzterer als an den teureren Geschwistern. Die RX 7900 GRE von Sapphire versorgt bis zu vier 4K-Monitore über je zwei DP-2.1- und HDMI-Anschlüsse, ihre Videoencoder entlasten den Prozessor auch bei der Wiedergabe von Filmen und Streams im AV1-Format.

Spezifikationen aktueller Oberklasse-Radeons
Grafikkarte Radeon RX 7800 XT Radeon RX 7900 GRE Radeon RX 7900 XT
Compute Units / RT-Kerne 60 80 84
Shader-Rechenkerne 3840 5120 5376
Basis- / Game- /Boost-Takt 1295 / 2124 / 2430 MHz  1270 / 1880 / 2245 MHz 1387 / 2025 / 2394 MHz
FP32-Rechenleistung (Game-Takt) 32,6 TFlops 38,5 TFlops 43 TFlops
Standard-Speicherkonfiguration 16 GByte GDDR6 16 GByte GDDR6 20 GByte GDDR6
Speicheranbindung 624 GByte/s, 256 Bit  576 GByte/s, 256 Bit 800 GByte/s, 320 Bit
Last-Level-Cache 64 MByte 64 MByte 80 MByte
TDP 263 Watt 260 Watt 300 Watt
Preis ab 530 Euro (Handel) 609 Euro (UVP) ab 810 Euro (Handel)

Die Leistung genügt, um die meisten Spiele in WQHD-Auflösung mit 2560 × 1440 Bildpunkten in hoher bis höchster Detailstufe zu spielen, oft sogar mit dreistelligen Bildraten. Nur das Raytracing-Gewitter von "Cyberpunk 2077" oder "Control" verhindert die wünschenswerten 60 Durchschnitts-fps in WQHD. In Ultra HD ruckeln auch andere Spiele.

Im Schnitt über den Testparcours und alle Auflösungen ist die Sapphire Radeon RX 7900 GRE etwa 7 Prozent langsamer als die RX 7900 XT, aber 10 Prozent schneller als die RX 7800 XT. Verglichen mit Nvidias GeForce RTX 4070 ist die RX 7900 GRE in Spielen mit Rasterizer-Grafik etwa 10 Prozent schneller, liegt bei heftigem Raytracing-Einsatz dafür um 20 Prozent zurück.

Den Kühler und dessen Abstimmung hat Sapphire sehr gut hinbekommen. Seine drei 95-Millimeter-Lüfter hielten im Leerlauf an und schaufelten die Abwärme bei Volllast mit sehr leisen 0,2 sone durchs PC-Gehäuse. Sapphire hat das Powerlimit von AMDs empfohlenen 260 Watt auf 285 Watt erhöht; kurzfristige Spitzen reichen bis 330 Watt. Bei hohen dreistelligen Bildraten, etwa in Spielemenüs, zirpten die Spulen allerdings vernehmbar. Im Leerlauf an einem 4K-Display mit 60 Hertz brauchte die Karte knapp 12 Watt, bei 120 Hertz schon 37 Watt.

Die Sapphire Pulse Radeon RX 7900 GRE ist eine gute und vor allem leise Karte für Spieler, die in WQHD-Auflösung flüssig zocken wollen und bei Raytracing-Titeln auch mal auf die zweithöchste Detailstufe zurückschalten.

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